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zum Abschluss kommen sollten. Dipold ist auf diesem fast nur von Norddeutschen Herren besuchten Tage nicht nur anwesend, der Markgraf zählt auch zu den Bürgen des Endergebnisses jener Verhandlungen, des Nordhausener Vertrages, die Urkunde trägt sein Siegel[1]. Auch nach dem Nordhausener Tage folgt er dem königlichen Hofe in die verschiedensten Gegenden des Reiches, in’s Lothringische, Elsässische, in die Schweiz, in’s Fränkische[2]. Noch im Spätsommer 1225 bezeugt er eine Urkunde Heinrich’s (VII.) zu Würzburg[3], am 26. December 1225 ist er gestorben[4].

Der Markgraf hinterliess aus seiner Ehe mit Mathilde von Hohenburg vier Söhne, Berthold III., Dipold VI., Otto, Ludwig, und zwei Töchter, Hedwig und Reitza, von denen die erstere mit dem Grafen Heinrich von Ortenburg-Murach, letztere mit einem Grafen von Arnsberg sich vermählte[5]. Der Grösse der Familie Dipold’s V. entsprach keineswegs der Umfang ihrer Besitzungen; als solche kennen wir nur die Herrschaft Hohenburg – ein Regensburger Kirchenlehen –, die Burg Rohrbach, die Herrschaft Nabburg[6], zerstreute kleinere Güter im Nordgau[7], einen Rest des ehemaligen Dipoldinger Besitzes in Schwaben[8], den Hohenburgischen Allodialbesitz in Oesterreich mit Ausnahme Hohenecks[9], endlich Freisinger Kirchenlehen[10], die sich freilich unserer näheren Kenntniss entziehen.

Die hohe Schule der jungen Edelleute war damals der Dienst im Heere des Kaisers, der zugleich Aussichten auf Erwerb von Geldmitteln, von Lehen und Aemtern eröffnete; auch Dipold V. hatte viele Jahre in Diensten des Kaisers gestanden, auch andere Nordgauer Herren zählten damals zu der ständigen

  1. B.-F. 3909, R. 209. Vgl. Winkelmann, Jahrbb. d. Dt. R. unter Friedrich II., Bd. I, 425 ff.
  2. R. 215–20.
  3. R. 220.
  4. Die Quellenstellen s. R. 222a.
  5. Dass diese leibliche Schwestern, nicht Stiefschwestern Berthold’s waren, hat gegen Ried a. a. O. 43 schon Moritz, Gesch. d. Gfn. v. Sulzbach, Abh. d. Münch. Ak. 1883 II, 350 bewiesen.
  6. S. oben S. 204.
  7. Das ist zu schliessen aus R. 125–129.
  8. Das ist zu schliessen aus R. 126.
  9. S. oben S. 205.
  10. R. 283.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_207.jpg&oldid=- (Version vom 1.6.2023)