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– wird von Greifswald aus eine höchst beachtenswerthe Neuerung angekündigt. Dortselbst sollen im Juli 1895 von Professoren und Docenten der Universität drei Curse – einer für Französisch, einer für Deutsch und einer für Geschichte und Geographie – abgehalten werden, zu denen die obengenannten Kategorien gegen ein Honorar von 20 Mk. zugelassen werden. Jedem Theilnehmer und jeder Theilnehmerin steht es frei, sich aus der Gesammtheit der Vorlesungen die ihm genehmen auszusuchen. Der Lehrplan ist reich; der histor.-geogr. Cursus umfasst folgende Vorlesungen, die meist auf zwei Stunden wöchentlich berechnet sind: Seeck, G. der antiken Historiographie, Altmann, Einführung in das Studium der Dt. Geschichte des Mittelalters, Bernheim, Anleitung zum Selbststudium über das Zeitalter Gregor’s VII. etc., Schmitt, Einführung in das Studium der neueren Dt. Geschichte, zehn Jahre Deutscher Kämpfe 1861–71; Ueberblick über die Brandenb.-Preuss. Geschichte bis 1740 (dreistündig), Fuchs, Einführung über die Geschichte der Preuss.-Dt. Wirthschaftspolitik, die Französische Volkswirthschaft, Credner, Landeskunde von Frankreich, geogr. Excursionen. – Anmeldungen sind an Prof. Dr. Koschwitz zu richten.

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Zeitschriften. Seit 1. März 1895 erscheinen „Biographische Blätter, Vierteljahresschrift für lebensgeschichtliche Kunst und Forschung,“ hrsg. von Dr. Ant. Bettelheim in Wien (Berlin, Hofmann. à Heft zu 112–120 p. 3,50 M.; 4 Hefte 12 M.); sie sollen bringen: 1. selbständige Abhandlungen zur Theorie und Entwicklungsgeschichte der Biographie und Selbstbiographie; Charakteristiken und Kritiken der Meister biographischer Kunst und Forschung; 2. abgeschlossene biographische und selbstbiographische Aufsätze und Studien; 3. Selbstbekenntnisse aus ungedruckten und schwer zugänglichen Quellen; 4. biographische Miscellen, Nekrologie, Ikonographie, Anzeigen aller wichtigeren in und ausser Europa erscheinenden Biographien, Selbstbiographien und Denkwürdigkeiten, sowie der meisten in Zeitschriften verstreuten Essays. Dieser Ankündigung entspricht der reiche und mannigfaltige Inhalt des 1. Heftes. Eröffnet wird es durch einen feinsinnigen Aufsatz Alfr. Dove’s über Ranke’s Verhältniss zur Biographie, es folgen zwei methodologisch interessante Erörterungen (L. Stein, Zur Methodenlehre der Biographik und E. Schoenbach, Ueber den biogr. Gehalt des altdt. Minnesanges), dann eine Reihe biogr. Aufsätze und Mittheilungen, Anzeigen und eine biograph. Bibliographie, die als ständige Rubrik von V. Hantzsch übernommen ist.

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Oesterreichische Quellen und Forschungen oder mit genauerem Titel „Quellen und Forschungen zur Geschichte, Literatur und Sprache Oesterreichs und seiner Kronländer“ sind ein neues Sammelwerk, das im Auftrage der Leo-Gesellschaft und unter der Redaction der Innsbrucker Professoren J. Hirn und J. E. Wackernell im Verlage der Styria in Graz herausgegeben werden soll. Die einzelnen, selbständigen Theile des neuen Unternehmens sollen enthalten Abhandlungen und Ausgaben, Biographien und zusammenfassende Darstellungen; blosse Neudrucke ohne einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen werden nur bei besonders werthvollen Literaturwerken zugelassen. Im Vordergrunde steht die lit.-geschtl.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_184.jpg&oldid=- (Version vom 27.5.2023)