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von Duisburg bringen soll, wird Dr. Ilgen voraussichtlich im Herbst beginnen lassen.

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Von der Geschichte der Wissenschaften in Deutschland ist zunächst die Geschichte der Geologie von Prof. v. Zittel zu erwarten. Der Geschichte der Physik widmet sich Prof. Karsten, nach langer Krankheit, von neuem mit Eifer. Die Vollendung der Geschichte der Rechtswissenschaften von Prof. Landsberg steht in einigen Jahren in Aussicht.

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Von der Allgemeinen Deutschen Biographie sollen im nächsten Etatsjahr ausser den noch fehlenden Lieferungen des 37. Bandes zwei weitere Bände erscheinen. Die Herausgeber, Klosterpropst v. Liliencron u. Geh.- Rath v. Wegele, halten noch 3 weitere Bände und ausserdem 2 Bände Nachträge für erforderlich. Ein Namensverzeichniss aller behandelten Personen ist in Angriff genommen und in raschem Fortgang begriffen.

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Für die Reichstagsacten der älteren Serie wurde besonders an der Herstellung des 10. u. 11. Bandes gearbeitet, ohne dass doch die Sorge für den ganzen Umfang des Unternehmens völlig ausser Acht gelassen werden durfte. Eine Reise, die Dr. Beckmann im vorigen Herbst nach Düsseldorf, Köln, Lüttich, Brüssel, Trier, Frankfurt, Mainz, Giessen, Marburg, Darmstadt, Würzburg, Nürnberg machte, bezweckte in einigen Orten zwar allgemeine Orientirung, in den meisten aber Ausfüllung der Lücke, die bei früheren Reisen zwischen den Jahren 1430 u. 1440 geblieben war. In München wurden Materialien aus Wien, Frankfurt, Strassburg, Mainz, Lüttich, Pommersfelden, Würzburg und aus München selbst vorzugsweise unter demselben Gesichtspunkt ausgebeutet, besonders aber an der Herrichtung des Manuscripts für die beiden Bände gearbeitet. Diese sollen die Zeit von Ende 1431–1437 umfassen; nur muss im 10. Band um der Romzugsfrage willen, die in den vorhergehenden Bänden absichtlich bei Seite gelassen worden ist, noch in die Jahre 1426–1431 zurückgegriffen werden. Der 10. Band wird mit der Kaiserkrönung Sigmund’s im Mai 1433 abschliessen. Der Herausgeber, Prof. Quidde, glaubt jedoch die Veröffentlichung nicht beginnen zu dürfen, ehe nicht die auf das Basler Concil bezüglichen Manuscripte der beiden grossen Bibliotheken Westeuropas, der Pariser Nationalbibliothek und des British Museum, geprüft und ausgebeutet sind. Namentlich Paris verspricht nach vorläufiger Recherchirung, die der Güte des Herrn Dr. Dopsch, Mitarbeiters bei den Monumenta Germaniae, zu danken ist, noch manche Lücken auszufüllen. Nach Ausführung beider Arbeiten und daneben noch einer Nachlese in Mailand, Venedig und Florenz, wird der 10. Band, bearb. von Dr. Herre, in den ersten Monaten des nächsten Jahres fertig gestellt werden, ein Jahr später der 11., bearb. von Dr. Beckmann.

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Die Reichstagsacten der jüngeren Serie sind nach dem Tode des Prof. von Kluckhohn’s unter die Leitung von Dr. Wrede, der von Anfang an in hervorragender Weise an dem Unternehmen betheiligt gewesen ist, gestellt worden. Ausserdem ist Dr. Bernays, seit dem 1. Januar 1894 von Simancas nach Göttingen zurückgekehrt, vollständig in den Dienst der Reichstagsacten getreten. Vorerst hat Dr. Wrede das Register zu dem

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 370. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_370.jpg&oldid=- (Version vom 12.5.2023)