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Döbner im Auftrage des Magistrats durch Dr. Priesack geordnet. Die Urkunden gehen bis 1229 zurück. – Ueber Missstände im Archiv zu Sevilla vgl. einen Artikel in der Köln. Ztg. ’94 Nr. 128.

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Für das Niederländische Reichsarchiv im Haag, dessen jetzige Unterkunft in Bezug auf Raum und Feuersicherheit durchaus ungenügend ist, soll ein neues Gebäude errichtet werden. Die erste Baurate von 100 000 fl. ist bewilligt; aber man hat, nachdem ein anderer Vorschlag der Regierung verworfen war, dafür den Garten hinter dem heutigen Gebäude ausersehen, eine Wahl, die auf lebhaften Widerspruch der interessirten Forscher und Vereine gestossen ist, besds. wegen der verbleibenden Feuersgefahr. Diesem Bedenken würde eventuell durch Expropriationen abzuhelfen sein. Die Entscheidung steht noch aus. Wenn das neue Gebäude einmal fertiggestellt sein wird, so sollen auch Archivalien aus der Zeit nach 1814 (etwa bis 1830, oder 1848?) aus den Ministerien in das Reichsarchiv überführt werden.

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Die Verhältnisse des Germanischen Museums in Nürnberg sind nun glücklich geordnet worden. Das Reich, Baiern und die Stadt Nürnberg haben sich geeinigt, künftig die Verwaltungskosten im Betrage von 82 500 M. zu tragen und auch für eine etwaige Ueberschreitung dieses Bedarfs bis zur Summe von 99 000 M. aufzukommen. Die erhöhten Beiträge sind im Reichstag, Baierischen Landtag und Nürnberger Gemeindecolleg bewilligt worden. Die Vermehrung der Sammlungen geschieht wie bisher aus freiwilligen Beiträgen. Der Verwaltungsausschuss wählt den Director, der aber von der Baierischen Regierung bestätigt werden muss. In der Versammlung des Verwaltungsausschusses um Pfingsten ist dieses Reorganisationswerk zum formellen Abschluss gelangt und Dr. v. Bezold zum I. Director gewählt.

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Die Vorschriften für die Vorbildung zum Preussischen Archivdienst, die in unserer Notiz über das Marburger hilfswissenschaftliche Seminar angekündigt wurden (s. ’93, 507), sind jetzt veröffentlicht. Eine Bekanntmachuug vom 6. April (s. Reichsanzeiger v. 11. April) zählt die Vorlesungen und Seminarübungen auf, an denen die Archivaspiranten theilgenommen haben müssen, weist auf das hilfswissenschaftliche Seminar in Marburg hin, dessen Besuch aber, wie wir schon mittheilten, nicht obligatorisch ist, und verfügt dann, dass die Zulassung zum Archivdienst von der Ablegung einer Prüfung abhängig ist. Zugleich wird die Prüfungsordnung bekannt gemacht. Wir kommen auf den Gegenstand wohl noch zurück. Die Prüfungscommission besteht aus den Professoren R. Leonhard (als Vorsitzendem), E. Schroeder, A. Naudé, P. Kehr und dem Vorstand des Marburger Archivs, Archivrath Koennecke. Den Ehrenvorsitz führt Exc. v. Sybel.

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Zeitschriften und Sammelwerke. Die Göttingischen Gelehrten Anzeigen erscheinen seit Anfang dieses Jahres in verändertem Gewande, als regelmässige Monatshefte von 5–5 ½ Bogen. Der Umfang der einzelnen Besprechung soll fortan in der Regel 1 Bogen nicht überschreiten.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_213.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2023)