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demselben Tage wird dann auch der Brief Metternich’s an Schwarzenberg entstanden sein, der dieser Weisungen Erwähnung thut.

Senfft erzählt: „Fürst Metternich schien sehr befriedigt darüber, dass er diese Sache in Gang hatte bringen können, während der Abwesenheit des Kaisers Alexander, der in Karlsruhe Heerschau über seine Truppen hielt. ‚Nach dem Erfolg‘, sagte er, ‚wird dieser Fürst sagen, ich sei der erste Minister von Europa‘. Meine Unterredung mit Herrn von Wattenwyl hatte vollständigen Erfolg und aus Aarau sandte ich am 18. December einen Courier an Fürst Schwarzenberg, um ihm anzuzeigen, dass der Schweizer General mit dem Durchmarsch des verbündeten Heeres einverstanden sei.“

In Karlsruhe also befand sich der Kaiser Alexander, als der Schlussact des politisch-militärischen Feldzugs sich vollzog, dessen Ergebniss der Abzug der Schweizer vom Rhein, der Durchmarsch der Oesterreicher durch die Schweiz und der Einmarsch der Hauptarmee in Frankreich in der Richtung auf Langres war.

In Karlsruhe befand sich auch der Preussische Staatskanzler von Hardenberg, und dieser schrieb am 21. December an General Stewart: „Heute setzt sich die Armee in Marsch, überschreitet den Rhein und dringt in die Schweiz. Der Canton Bern hat seine Neutralität nicht ausgerufen und stellt sich auf unsere Seite. Der General von Wattenwyl, der die Truppen befehligt, muss ganz und gar für uns sein. Metternich ist in Lörrach bei Basel, er schreibt mir, dass die Angelegenheiten der Schweiz sich sehr gut schlichten und dass eine Operation in diesem Lande um so wichtiger wird, als der König von Neapel mit seiner ganzen Armee im vollen Marsch nach Oberitalien ist und man in jedem Augenblick den Grafen Mier, der Oesterreichischer Minister bei ihm ist, erwartet, um endgiltig abzuschliessen. Der Kaiser Alexander hätte gewünscht, dass man die Neutralität der Schweiz geachtet hätte, und missbilligt, dass die Oesterreichischen Truppen dort eingerückt sind: er fürchtet die Spaltung unter den Cantonen und hätte gewünscht, dass man sich von Anfang an gütlich mit ihnen verständigt hätte (il craint la désunion entre les cantons et aurait voulu qu’on fût convenu d’avant toute chose de gré à gré). Doch sind die Meinungen hierüber sehr getheilt und so viel ist gewiss, dass es sehr gefährlich

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_247.jpg&oldid=- (Version vom 3.5.2023)