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verräth eine Zuversicht, die weder selber Zweifel hegt, noch bei den Hörern Zweifel fürchtet.

Denn was ist der ganzen Rede kurzer Sinn?

Einfach dieser: das Mittel, den Unbesiegbaren zu besiegen, ist gefunden. Bei Leipzig hat es seine erste Probe bestanden, in Frankreich selber wird es jetzt seine zweite bestehen, wenn nur rasch und mit Wucht auf dem neuen Kriegsschauplatz ebenso gehandelt wird, wie auf dem alten gehandelt worden ist. Demgemäss zerfällt der Aufsatz in zwei Abschnitte. Der erste ist ein Rückblick auf den eben abgeschlossenen, der zweite ist ein Vorblick auf den neu zu beginnenden Feldzug.

Der erste beginnt mit den Worten: „die entscheidenden Erfolge, welche die verbündeten Heere davongetragen haben, legen das beste Zeugniss für die Richtigkeit der Grundsätze ab, welche im Gang der Operationen befolgt worden sind“ und gibt unter Nr. 1–6 als solche Grundsätze im Wesentlichen die zwei an, einmal Festungen nicht zu belagern, sondern nur einzuschliessen, und sodann, die Hauptmacht des Feindes dergestalt immer von zwei Seiten her anzugreifen, dass sie ihre Kräfte theilen muss und mit der getheilten Macht des Feindes die Schlacht angenommen, mit der ungetheilten aber die Schlacht vermieden wird, während das Hauptquartier des Feindes jederzeit das Stelldichein aller Armeen bleibt. Das ist der Kern des ersten Abschnittes.

Zum zweiten wird mit den Worten übergegangen: „Diese Grundsätze sind, bestätigt durch den Kronprinzen von Schweden, in den Conferenzen zu Trachenberg zur Annahme gelangt. Nachdem die Ereignisse bewiesen haben, wie richtig sie waren, ist man übereingekommen (on est convenu), sie ebenso auf die augenblicklichen Verhältnisse anzuwenden.“

Der zweite Abschnitt geht von der Annahme aus, dass der Feind mit höchstens 80 000 Mann organisirter und feldtüchtiger Linientruppen seinen Rückzug nach Frankreich bewerkstelligt habe und bezeichnet als nächste Aufgabe der Verbündeten, dafür zu sorgen, dass der Feind nicht die Zeit gewinne, sich zu erholen und von neuem zum Angriff zu schreiten; zu dem Zweck müssen die verbündeten Heere mit all ihren jetzt noch überlegenen Streitkräften so schleunig und so massenhaft in Frankreich selber einbrechen, dass dem Feind nur die Wahl bleibt, die Trümmer

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_202.jpg&oldid=- (Version vom 30.4.2023)