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72. Der Verein selbst hat bis jetzt 2 Festschriften publicirt (1870 und 1887), sowie 1892 eine Jubiläumsschrift: „Fr. Chr. Lesser, der Chronist von Nordhausen“ von H. Heineck. Auch der in unseren Nachrichten ’91, 209) bereits angekündigte Stadtplan aus dem J. 1735 ist erschienen. Die Alterthumssammlung des Vereins gehört dem städtischen Museum.

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Ueber den Verein für Hamburgische Geschichte haben wir zuletzt vor 2 Jahren berichtet, s. ’91, 211. Die fortlaufenden Publicationen wurden seitdem regelmässig fortgesetzt. Von den Mittheilungen sind das 14. u. 15. Heft (2. u. 3. Heft des 5. Bandes), von der Zeitschrift das 2. Heft des 9. Bandes ausgegeben worden. Als besonders erfreulich ist es zu bezeichnen, dass es dem Vereine gelungen ist, Dr. K. Koppmann, bekanntlich gegenwärtig Stadtarchivar in Rostock, zu bestimmen, die Herausgabe der Kämmereirechnungen fortzusetzen, so dass im vorigen Jahre der 6., die Zeit von 1541–1554 umfassende Band erscheinen konnte. Die Veröffentlichung des Geldern’schen Handlungsbuches durch Dr. H. Nirrnheim wird in nächster Zeit erfolgen. Geplant ist eine Beschreibung der Hamburger Kirchen zu veröffentlichen, den Anfang wird voraussichtlich die Katharinenkirche (bearb. durch Faulwasser) machen.

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Der Oberhessische Geschichtsverein, über den in dieser Zeitschrift noch nicht berichtet worden ist, hat seinen Sitz in Giessen; seine Organe sind die Hauptversammlung und der Vorstand. Besondere Aufmerksamkeit wendet der Verein in letzter Zeit der systematischen Sammlung und Inventarisirung von Urkunden zur Oberhess. G. zu: er lässt zu diesem Zwecke eigene Reisen unternehmen. Die von ihm herausgegebenen „Mittheilungen“ haben in Bd. II u. a. mit der Publication der Giessener Matrikel (bearb. von Dr. med. E. Klewitz und Dr. phil. K. Ebel) begonnen.

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Die Commission zur Herausgabe des Strassburger Urkundenbuchs hat mit Unterstützung des Statthalters die Herausgabe d. Strassburger Univ.-Matrikel in Angriff nehmen lassen. Die Bearbeitung ist dem auf diesem Gebiete bewanderten Prof. Dr. G. Knod in Strassburg übertragen und wird nach dem Muster der Kölner Matrikel erfolgen. Das Werk ist auf 3 Bände berechnet (ca. 120 Bogen) und soll wenn möglich 1897 zum 25. Stiftungsfest der Univ. vollendet sein. Das Urkundenbuch selbst zerfällt bekanntlich bisher in 2 Abtheilungen. Von der ersten, dem eigentlichen für das Mittelalter bestimmten Urkundenbuch liegen die Bände I, II, III u. IV, 2 vor, umfassend die politischen und die privaten Urkunden bis 1332, sowie die Stadtrechnungen und Aufzeichnungen über Aemter. Im Druck beinahe fertiggestellt ist der von W. Wiegand bearbeitete Band IV, 1, welcher Nachträge zu Bd. I–III nebst den Registern für Bd. II und III enthält. Der nächste Band (V), der die politischen Urkunden von 1332–1380 bringen wird, ist schon längere Zeit im Druck, rückt aber, da der Bearbeiter, A.-Dir. Dr. G. Wolfram in Metz, anderweitig stark in Anspruch genommen ist, nur langsam vor. Der sich daran anschliessende Band VI (Polit. Urkk. von 1380–1400) wird von Dr. J. Fritz in Strassburg bearbeitet und ist im Manuscript nahezu fertig. Die Privaturkunden der Zeit sollen noch in einer Auswahl im Anschluss

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_175.jpg&oldid=- (Version vom 19.4.2023)