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Bewilligt wurden: I. von den Rheinischen Ständen: 1. im December 1619 auf dem Ligatage zu Würzburg monatlich 100 000 fl., was nach der Schlacht am Weissen Berge auf 9 Monate (vom 20. Februar bis 8. November 1620) und mithin auf 900 000 fl., beschränkt wurde; 2. zu Augsburg für 3 Monate (vom 9. November 1620 bis 5. Februar 1621) 183 000 fl. oder nach Abzug der Beisteuer von Stadt Köln und Aachen 153 694 fl. 6 kr.; 3. am 12. März 1621 zu Augsburg vom 6. Februar 1621 bis Ende 1622 (23 Monate lang) je 70 000 fl.; 4. 1624 zu Augsburg für die Zeit von Anfang 1623 mit April 1624 (16 Monate) je 70 000 fl. monatlich und zwar für die ersten 4 Monate den Reichsthaler zu 4, für die folgenden zu 2 fl. gerechnet; 5. vom 1. Mai 1624 bis Ende 1626 wieder (für 32 Monate) je 70 000 fl.; 6. 1627 zu Würzburg 9 Monate. II. Von den oberländischen Ständen: 1. im December 1619 zu Würzburg 70 Monate; 2. im Februar 1620 noch 30; 3. vom 27. April 1620 bis 6. März 1621, also 10 ⅓ Monate hindurch, je 18 Römermonate; 4. vom 6. März 1621 bis Ende 1626 (70 Monate) von den oberländischen Ständen ausser Baiern monatlich 85 000 fl.; 5. 1627 zu Würzburg 9 Monate. Die Fugger insgesammt und der Deutschmeister, welche erst 1624 auf dem Augsburger Bundestage eintraten, bewilligten für die Zeit vom 1. März 1624 bis Ende 1626 und dann für 1627 wie die anderen Stände. III. Von den Schwäbischen Ständen, „so dem lob. cathol. bund nit immediate zugethon, sondern sonsten in etwas concurrirn“, gemäss Beschluss vom 14. März 1620 zu Ueberlingen jährlich 56 Römermonate bis zum Ende des Krieges, also 8 Jahre lang bis Ende 1627.

Den Bewilligungen gegenüber stehen die „Erlagen“. Unter diesen sind nicht nur die an die Bundeskasse, sondern auch die an Regimenter oder Andere[1] geleisteten Zahlungen und Lieferungen aufgeführt. Sorgfältig ist auch überall der wechselnde Geldwerth vermerkt[2]. Als Vermittler der Zahlungen erscheinen vor allem die Fugger, dann Martin Horngacher zu Augsburg, die Jesuiten zu München, Hans Debit zu Prag, Wilhelm von Haidhausen zu Frankfurt, Gottfried Rieder zu Prag, Kessler zu Brüssel, Peter Gudenau

  1. So zahlt der Kurfürst von Mainz im Juni und im September 1620 den Jesuiten zu Köln je 10 000 fl. für den Herzog von Baiern, welcher seinerseits den Betrag an der Quota von Mainz in die Bundeskasse abzahlt.
  2. Im Mai 1620 gilt der Reichsthaler 2 fl. 8 kr, am 15. Juni 2.15, am 30. d. Mts. 2 fl. 8, am 20. Mai 1621 2 fl. 50 und 2 fl. 30, 15. August 1624 2 fl.; 1622 stieg der Rthr. von 2.50 auf 9; der Goldgulden galt am 15. Juni 2 fl. 33; 31. März 1622 10 fl.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_099.jpg&oldid=- (Version vom 11.4.2023)