Seite:De DZfG 1893 10 088.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

an die Rückkehr vom Kreuzzuge und setzt ihn in das Jahr 1150[1], und zwar, wie wir gesehen haben, vor den Tod seines Sohnes Heinrich, welcher in demselben Jahre starb[2].

Denselben Anschluss des Todes an die Rückkehr vom Kreuzzuge finden wir bei Alberich von Troisfontaines, nur mit dem Unterschiede, dass das Jahr, in welches er beide Ereignisse zusammenpresst, das richtige Todesjahr (1152) ist. Er sagt ausdrücklich, dass der junge Sohn, um den es sich handelt, der vor der Kreuzfahrt erwählte König Heinrich sei, obgleich er ihm später den Beinamen „von Rothenburg“ gibt, einen Beinamen, den nur der junge Friedrich (Sohn Konrads III.), getragen hat. Hier kann man deutlich sehen, wie die beiden Söhne Konrad’s in einander übergehen, wie denn Alberich auch den thronfolgeberechtigten Sohn weiter leben, mündig werden und den Papst als Vertreter seines Erbfolgerechts auftreten lässt. In der ganzen Erzählung erscheint Friedrich I. noch nicht einmal als vormundschaftsberechtigter Agnat. Als solcher wird eine uns sonst völlig unbekannte Persönlichkeit, ein angeblicher Ludwig von Nürnberg, eingeführt. Da dieser das Kreuz nimmt, übergibt er die Vormundschaft dem vom Kreuzzuge eben zurückgekehrten Herzog Friedrich. Dieser missbraucht seine Stellung dazu, sich selbst wählen zu lassen, schleppt sein Mündel auf der Romfahrt mit sich, erzwingt vom Papst zuerst einen Segen, wird aber dann von ihm verflucht, wenn er nicht dem mündig gewordenen Mündel die Herrschaft zurückgäbe; der Ungetreue bleibt aber auf dem Throne, und, sein Mündel überlebend, regiert er im Ganzen 39 Jahre[3].

  1. (Conradus, Damascum capere non valens) – – – tandem ad propria est reversus, annoque Domini 1150 debitum carnis persolvit. Qui cum filium suum, puerum adhuc, regem futurum, et insignia imperalia domni Friderici, ducis Suevie, qui proximus eius heres fuit, fidei commendasset, defuncto ipso puero, idem Fridericus dux in regem est elevatus (Geste ep. Halberstadt.: Mon. Germ. SS. 23, 107).
  2. Bernhardi, Konrad S. 85236.
  3. Chronica Albrici monachi trium fontium a. a. 1152 (M. G. SS. 23, 841): Mortuus est Conradus in reditu sue peregrinationis, qui filium suum Henricum nomine in regem Aquis cum esset iturus Ierosolimam, sublimaverat.
         Ludovicus de Norenbergis qui erat tutor, audita morte imperatoris, cruce signatus est et ipsum puerum commisit avunculo suo duci Frederico, a partibus transmarinis regresso. Quomodo ejusdem Friderici filius [gemeint ist Friedrich, Sohn Friedrich’s] a maiori parte baronum electus Romam abiit, infantem secum duxit, benedictionem a papa violenter extorsit, et quod papa
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_088.jpg&oldid=- (Version vom 9.4.2023)