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im Lande selbst durch mehrere Mitarbeiter, sowie aus der gedruckten Literatur.

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Vom Jahrbuch wurden 1891–92 die Bände 56 u. 57 ausgegeben, s. Bibliogr. ’91, Nr. 3645 und ’92, Nr. 2110. Der demnächst erscheinende 58. Bd. wird ausser mehreren Aufsätzen von rein localgeschichtlichem Interesse auch solche von allgemeiner Bedeutung enthalten, z. B. von Wilh. Stieda, „Ueber Rostocker Tonnenausfuhr- und Einfuhrverbote“ und über „Versuche zur Einbürgerung der Seidenindustrie und des Seidenbaues in Mecklenburg“, ferner eine Arbeit von Fr. Stuhr über „die Bevölkerung Mecklenburgs am Ausgang des Mittelalters“.

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Die Commission zur Sammlung volksthümlicher Ueberlieferungen (vgl. 1891 Nachrr. Nr. 116) hat günstige Resultate zu verzeichnen. Den 1. Bericht über das Ergebniss seiner Sammlungen hat Gymnasiallehrer Wossidlo in der Tagespresse veröffentlicht; namentlich der Eifer der Mecklenburger Lehrerschaft wird darin rühmend hervorgehoben. Im 1. Quartalheft 1892 p. 4 ff. ist ein von Wossidlo entworfener Fragebogen abgedruckt. Als 1. Bd. des Gesammtwerkes ist das „Räthselbuch“ in Aussicht genommen. Vom Verhalten der Regierung und des Landtags zu dem Unternehmen war oben die Rede.     G. B.

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Mit den beiden historischen Vereinen in Aachen und der von Dr. J. Lulvès an der Aachener Localforschung geübten Kritik haben wir uns im letzten Heft des vorigen Jahrgangs beschäftigt (s. Bd. 8 p. 351 ff. Nr. 370 u. 373). Dabei wurde die Meinung ausgesprochen, dass unter den Vorwürfen, die L. erhebt, der eine beachtenswerth und augenscheinlich berechtigt sei, dass nämlich im Verein für Kunde der Aachener Vorzeit sich seit einigen Jahren der Dilettantismus bedenklich breit mache, und es wurde die Haupterklärung dafür in dem ungesunden Nebeneinander der zwei Vereine gesucht. Andererseits schien es mir doch zweifelhaft, ob ein so heftiger Angriff sachlich gerechtfertigt, noch mehr, ob derselbe der Sache förderlich und der Kritiker persönlich zu seinem Vorgehen berufen war. Diese Skepsis ist auch in jenen Notizen zum Ausdruck gekommen, aber leider (in Folge eines Irrthums, der nicht hierher gehört) nicht so entschieden, wie es meinem ersten unmittelbaren Eindruck entsprach. Eine Veranlassung, auf die Angelegenheit noch zurückzukommen, ist zunächst durch zwei Recensionen der L.’schen Schrift gegeben. Die eine ist eine sehr anerkennende Anzeige aus der Feder eines verehrten Führers in histor. Dingen, des Geh.-R. Wattenbach (DLZ 14, 75); derselbe hat aber den „Aachener Geschichtsverein“ mit dem „Verein für Kunde Aachener Vorzeit“ verwechselt und irrt wohl auch darin, dass der Abdruck werthloser Quix’scher Arbeiten in der Zeitschrift des letzteren Vereins dem Aachener Urkundenbuch die Mittel fortnehme. Andererseits hat Jos. Hansen im KBlWZ 11, 228 die Schrift besprochen. Hansen, der den Verhältnissen, über die ich aus der Ferne nicht recht entschieden zu urtheilen wagte, sehr viel näher steht, hat dort über die Fehler der L.’schen Schrift Treffendes geäussert. – In diesem Augenblicke nun erscheint eine eigene Gegenschrift von C. Wacker, dem Vorsitzenden des Vereins für Kunde Aachener Vorzeit,

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_342.jpg&oldid=- (Version vom 26.3.2023)