Seite:De DZfG 1892 08 458.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mit Burgund 1405, der Gegensatz der England freundlichen Communen zu ihrem Herzog und jede Benützung oder Ersetzung von Varenbergh („Flandre et Angl.“), ebenso wie die Verhaftung der Hanseaten 1468 und der Utrechter Vertrag 1474. Bei den auswärtigen Beziehungen macht sich überhaupt die Unkenntniss neuerer Literatur am fühlbarsten: Sismondi ist R.’s Autorität für Europ. Weltverhältnisse, während neuere Arbeiten über das Konstanzer Concil, geschweige denn Dt. Reichstagsacten oder Hanse-Recesse unbeachtet bleiben; Lenz und Caro sind zwar citirt, aber nicht gehörig benützt. Die Geschichte Jacobäa’s kann aus Löher an mehreren Punkten berichtigt werden.

Nach der Vorrede ist dies Werk nur der letzte Theil einer nach „21jährigem“ Fleisse gefertigten Gesammtgesch. Englands im MA., deren frühere Abschnitte nächstens erscheinen sollen. Der Verf. besitzt so viele in England seltene Eigenschaften, die zur Vorbereitung einer wissenschaftlichen Geschichte gehören, dass um so dringender zu wünschen ist, er möchte noch vor dem Abschlusse die Engl. Literatur für innere Fragen vollständiger und die der Nachbarländer wenigstens für auswärtige Beziehungen nachlesen. – Unter den Kritiken ist werthvoll die der SatR 4VI92, 658: Heinrich IV. lade durch die Südschott. Ansprüche den Percies einen zu schweren Krieg auf; bei der Verkleinerung des Pfennigs 1411 und 1464 wolle der Fiscus nicht bloss den Schlagschatz bei der Neuprägung verdienen. Ath. 23VII92, 117 folgert richtig aus R.’s Erzählung die von ihr nicht angedeutete Schwäche Heinrich’s IV.; trotz R.’s genauer Details bleibe die Zeit 1460–72 ein Chaos.

Heinrich IV. u. Heinrich V. T. F. Tout (Dict. nat. biogr.), Henry IV. T. arbeitet aus besten Quellen, bes. über Wales tüchtig und bringt N. Moore’s ärztl. Urtheil über H.’s Krankheit – C. L. Kingsford (ebd.): Joan of Navarre, H.’s Gemahlin. Ders. rühmt (ebd.) Henry V. als Volksliebling und Feldherrn, nach originaler Forschung. Ders. (ebd.): John Ketterich, Bischof von St. David’s, Lichfield, Exeter, Engl. Gesandter beim Papst, in Konstanz, Burgund und zu Deutschen Höfen, liegt begraben in Florenz. Ders. (ebd.) Thomas Langley, Anhänger Johann’s von Gent, dann der Beauforts, und Kanzler unter allen drei Lancasters, diente England zu Pisa, in Schottland und Frankreich als Diplomat, beschenkte Oxford und Cambridge, wurde 1406 Bischof von Durham, wo die Bischöfe von Whithern und Elphin ihn vertraten, und 1411 Cardinal. Ders., John Langdon, Oxforder Doctor und Gegner der Lollarden, 1421 Bisch. v. Rochester, war im Engl. Staatsrath thätig und als Gesandter bei Karl VII. und zu Basel, wo er 1434 in der Karthause begraben ward. Seine Schriften citirt Rudborne. – R. L. Poole (ebd.): Rob. Hallum, war Kanonist, Bischof von Salisbury und Cardinal, auf den Concilien zu Pisa und Konstanz (wo er begraben liegt) und Gesandter bei Sigismund. – S. Lee (ebd.): Sir W. Hungerford zeichnete sich 1401–18 im Französ. Kriege, dann in der Regentschaft für Heinrich VI. aus. – N. J. Hardy (ebd.): 3 Herzöge der Familie Holland: Johann von Exeter, Richard’s II. Halbbruder, mordete vielleicht den Karmeliter, der den Herzog von Lancaster beim König des Attentats anklagte,

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 445. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_458.jpg&oldid=- (Version vom 15.3.2023)