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654–1368, irrig Johann de Chaulx (Calceto, Kaleto) zugeschrieben. Dies ist eine Peterborougher Compilation ans zahlreichen Quellen des 7.–14. Jhs., meist an Werth überschätzt, wichtig mehr für die Literaturgesch. In sie hineingearbeitet ist u. a. eine Successio priorum Spaldingensium. 4. Ingulf nennt sich ein Crowlander Fälscher um 1350, der nicht etwa irgend welchen echten Kern birgt (ausser den auch uns erhaltenen Quellen), der die von seinem (höchstens ein Menschenalter älteren) Klosterbruder geschmiedeten Urkk., angeblich des 7.–11. Jhs., aufnimmt und fortgesetzt wird von einem dritten Crowlander Fälscher, der den Namen des Peter von Blois stiehlt. Um die wirklichen Quellen jener Werke nachzuweisen, musste ich auf Schriften des 8.–13. Jhs. eingehen, worüber künftig.

M. S. Perrin, Ueber Thomas Castelford’s Chronik von England (Goett. ms. 664), Goett. Diss. ’90; Boston. Diese Chronik, in kurzen Reimpaaren Nordengl. Dialekts, die für Early Engl. text. soc. erscheinen wird, reicht von Albion (über welche Marian benutzt sei) bis 1327. Der Dichter füllt ¾ mit Fabeln Galfrids v. Monmouth, welchem er manches, so aus Langtoft u. Französ. Arthurromanen, zusetzt, und verwendet nur 4 Blätter auf Edward II., dessen Tod er noch nicht zu kennen scheint. Er verräth deutlichen Antheil an Schottlands Unterwerfung, an Stadt, Sprengel und Grafschaft York, besonders Pontefract, und an Cluniacensern und Cisterzern. Auf der nicht autographen Hs. um 1400 steht: „Thomas Castelford“; und nach Leland schrieb Thomas Castelford auch „res sui coenobii Pontisfracti“; er war Geistlicher (nicht Cisterzer) und hiess vielleicht nach dem Pontefract nahen Castleford. P. erforscht hauptsächlich Metrik und Dialekt [vgl. Pabst, Mitt. Engl. Spr. ’91, 15]. Mit dem Pfarrer mag. Thomas Bek von 1269 [!] hätte Verf. den Reimer nicht identificiren sollen.

0Chronographia regum Francorum ed. H. Moranvillé I [–1328] (Soc. hist. France; ’92). Diese Latein. Chronik (von 1270–1405) in einer Berner Hs. des 15. Jhs. benutzt einen Flandr. Bearbeiter der Chron. Normande du 14. s.; laut RH. Mars ’92, 348. – 0Sir J. F. Stephen, Horae sabbaticae, reprint of – – – Sat. R.; 1. and 2. ser., ’92. Darin: „Froissart“. – E. Langlois, Mss. franç. de Rome (Not. extr. mss. 33. 2, 35) druckt aus Hs. Yatican Christina 726 den Froissart citirenden Anfang einer Französ. Chronik 1350–1422; sie allein enthalte viele geschichtl. Einzelheiten Englands. – Mittheilungen aus Stadt-A. Köln v. J. Hansen 20, 69 verzeichnen Cronicula succincta de potentatibus Anglie a Will. conq., Papierhs. 15. Jh. – 0The chronicle of Louth Park with app. of documents; ed. E. Venables für Lincolns. record soc. Die Chronik, nur abschriftlich zu Norwich erhalten, sei um 1338 gleichzeitig und wichtig für den Schwarzen Tod. Die Baugesch. der Abtei fügt W. H. S. Hope bei. So Notes quer. 2IV92, 285.

An Knighton in Lumby’s Ausgabe (deren 2. Bd. ’92 im Drucke war) tadelt auch [s. DZG 4, 166] R. L. Poole EHR ’91, 172 (ausser Fehlern in den Anmerkungen) den Mangel der Quellen-Untersuchung. Aus Hemingburgh stammen p. 177–97; 199–207; 225–67; 291–8; 300 f.; 308–11; 324–31; die Leges Willelmi aus Hoveden. Nach Ath. 4X90, 444 war die Engl. Historiographie des 14. Jhs. magerer und furchtsamer als

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_417.jpg&oldid=- (Version vom 14.3.2023)