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neu abgedruckt werden. Auf der andern Seite muss L. selbst anerkennen, dass die wissenschaftlich recht hoch stehende Zeitschrift des Aachener GV, ebenso wie Loersch und Pick persönlich, im allgemeinen an den Leistungen des Dilettantismus treffende Kritik geübt hat. Auf der Hand liegt, dass die Existenz der beiden Vereine neben einander, die zeitweilig durch besondere Verhältnisse begründet war, auf die Dauer keine Berechtigung hat, vielmehr dem Dilettantismus den üppigsten Nährboden gewährt. Ihre Verschmelzung wäre dringend zu wünschen. Die Dinge, die Verf. sonst noch tadelt, scheinen Zufälligkeiten von mehr untergeordneter Bedeutung zu sein, die sich in stiller Arbeit mildern, wenn auch schwerlich ganz beseitigen lassen. Da der Dilettantismus in gewissem Sinne unsterblich ist und man die Dilettanten nicht hindern kann zu reden und zu schreiben, wird der Fachmann stets und überall zu klagen haben. Die Verhältnisse scheinen uns in Aachen noch besser als in manchen anderen Orten zu sein, wo die Noth freilich zum Himmel schreit. Ueber einige vom Verf. berührte Fragen von allgemeinerer Bedeutung haben wir uns schon oben geäussert.

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Der Düsseldorfer Geschichtsverein (gegründet am 7. Juli 1880) hat nach seinem letzten Jahresbericht über 300 Mitglieder; Vorsitzender ist zur Zeit Gymnasialoberlehrer Dr. C. Bone. Nachdem der Verein in den Jahren 1881–83 jährlich 6 Hefte mit kleineren Aufsätzen zur Local-G. hatte erscheinen lassen, wurde 1885 durch das Inkrafttreten einer Arbeitscommission der Grund gelegt zu umfangreicheren und für die Landes-G. bedeutsameren Publicationen. So konnte seit 1886 regelmässig ein Jahrbuch, unter dem Titel „Beiträge zur Geschichte des Niederrheins“, erscheinen (s. Bibliogr. Nr. 2202), neben welchem der V. seit 1889 am Jahrestage der Erhebung Düsseldorfs zur Stadt (14. Aug.) alljährlich eine besondere Monographie herausgibt. Bisher liegen vor aus den Jahren 1889 und 1890: Hist. Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf von H. Ferber, 1891: Tagebuch des Lieutenants A. Vossen, vornehmlich über den Krieg in Russland 1812, bearb. von Dr. O. R. Redlich, und 1892: Die Anwesenheit Napoleon’s I. in Düsseldorf i. J. 1811 von Dr. O. R. Redlich. Ausserdem gedenkt der V., wenn es ihm gelingt, ausser der für die nächsten 3 Jahre von seiten der Stadt bewilligten grösseren Unterstützung noch weitere Mittel flüssig zu machen, bedeutendere Urkundenpublicationen in Angriff zu nehmen. Die Denkmälerstatistik von Düsseldorf und Umgebung, deren Veröffentlichung im 6. Bande der Beiträge begonnen wurde, wird in den folgenden weitergeführt werden.

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In der Notiz über den Wormser Alterthumsverein (Nr. 273) sollte als Vorsitzender des V. u. Urheber der Restauration der Pauluskirche der Major Max v. Heyl genannt sein; durch ein Versehen der Redaction (nicht des Hrn. Referenten) ist statt seiner Frh. C. W. v. Heyl genannt worden, der bekanntlich das städt. Archiv in Worms ordnen liess und die Herausgabe des Wormser Urkundenbuchs veranlasste.

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Ein Alterthumsverein Mergentheim a. d. Tauber trat am 14. Sept. 1892 ins Leben; sein Programm ist das bei solchen Vereinigungen übliche. Eine etwas grössere Aufgabe als sie die Local-G. einer kleinen Stadt bietet, könnte dem V. aus den Beziehungen Mergentheims zur G. d.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_354.jpg&oldid=- (Version vom 2.3.2023)