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mit willin sinyr gebitiger vil silbernis gevese losin vorsmelczin, wend man is andirs nicht mochte gehabin. Do wordin vorsmelczt die vas goldin kelche, do man us trank czu den grosin festin, di man czu erin vil jar hatte gehaldin, die silberin schalin, dorus man dem convente win pflag us czu shenkin, unde die silberin schusseln des Homeisters unde vil anders geveses, dovon man schillinge slug“[1]. Weniger ausführlich ist Posilge für 1418: „Und off das der ordin desin kryk hette mocht beleytin unde den solt czu gebin, so gobin alle gebitiger unde des ordins brudere by gehorsam von sich alle ir silberin gevese unde von golde, so sy meyste mochtin“[2]. Traf 1418 dies Aushülfsmittel nur weltlichen Besitz des Ordens, so wurden 1419 auch wieder die Kirchengeräthe in Anspruch genommen[3]. „Dorch deses kriges willen wort vil kirchingerethe von allin husirn des landes genomen us den kirchin von manchin czirlichin dingen unde cleynoth von cruczin, monstrancien, kelchin, luchtern, becken, ruchfassin, – – – ane andir silberin gevese von koppin, schusseln, schalin der Homeisters unde synir gebitiger, das allis czuslagin wart unde vorsmelczit yn der moncze, off das man die geste und soldener mochte abe richten; alzo notdorftig was der ordin von gelde“[4].

Die drei erwähnten Stellen bei Posilge enthalten Thatsachen, ein Brief des Hochmeisters vom 21. Mai 1421 an die Gebietiger zu Deutschland verräth eine ähnliche Absicht, ohne dass über

  1. Posilge zu 1414 in Scriptores III, 349; Vossberg, Geschichte der Preuss. Münzen und Siegel etc. S. 147. – Auch Quellen secundärer Natur erwähnen diese Thatsache. So der unbekannte Verfasser der „Historia brevis magistrorum ordinis Teutonici generalium“: „Ecclesias spoliavit – – – accepit in argento mille nongentas marcas, sed in quos usus convertit, nemo novit, vgl. Script. IV, S. 254–58, S. 266. Die letzte Bemerkung lässt, wie Töppen S. 266 Anm. 5 schon bemerkt, auf einen Geistlichen als Verfasser schliessen. – Endlich spricht auch Laurentius Blumenau in seiner „Historia de ordine Theutonicorum Cruciferorum“ in Script. IV, 58 darüber.
  2. Posilge zu 1418 in Script. III, 375.
  3. Posilge zu 1419 in Script. III, 382 und Vossberg S. 157.
  4. Posilge zu 1419 in Script. III, 382; Vossberg S. 157. – Eine Bestätigung für die Handlungsweise Küchmeister’s findet Posilge durch einen undatirten Brief des Bischofs von Ermland an Michael, in dem dieser die Hergabe seiner silbernen Gefässe, weil dem Kapitel gehörig, ablehnt; vgl. Schbl. LXV Nr. 118.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_264.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2023)