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grossen Kopp’schen Werkes der Geschichte der Eidgenöss. Bünde zu machen hatte. Er lieferte hierfür nach Kopp’s Tode als Abschluss des 2. Bandes eine auf gründlichen Studien aufgebaute Darstellung der Italienischen Verhältnisse zur Zeit K. Rudolf’s. Seine übrigen Arbeiten haben sich vorzugsweise in diesem Zeitraume (der 2. Hälfte des 13. Jahrh.) bewegt, für den er 1878 u. 1879 auch in den JBG referirte, oder haben auch wohl an ein provinziales Interesse angeknüpft. Wir nennen hier: eine Abhandlung über den Plan an Stelle Wilhelm’s von Holland Ottokar v. Böhmen zu wählen (1869, AÖG Bd. 40), Der Tiroler Adler (1879), Der Krieg v. 1278 und die Schlacht bei Dürnkrut (1880), Fulda und die goldene Bulle (MIÖG II), Zur Vita Heinrici imp. (MIÖG III u. IV), Salzburg u. Böhmen vor dem Kriege v. 1276 (AÖG Bd. 65), Christine von Schweden in Tirol (1884), Friedrich d. Fr. u. Joh. v. Procida (Aufsätze, Waitz gewidm. 1886), Beitrr. z. Kritik der Steier. Reimchronik u. z. Reichs-G. im 13. u. 14. Jahrh. (SBWAk 1886–1892), Das Münzrecht in Brixen (1889, NZ XIX), und den Aufsatz üb. die Schlacht bei Alba in dieser Zeitschrift.

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Es starben ferner: Am 11. Aug. im Ostseebad Rauschen, 76 J. alt, Prof. Jul. Arnoldt, früher Gymn.-Dir. in Gumbinnen, Verf. einer Monographie über die Quellen zu Timoleon (1850), eines 2bändigen Buches über „Fr. Aug. Wolf in s. Verh. z. Schulwesen u. zur Pädagogik“ (1861–62) u. mehrerer Programme zur G. des Schulwesens in Gumbinnen (1865–68). – Am 24. Juli in Berlin, 83 J. alt, der Criminalist u. Romancier Hofrath Dr. F. Ch. B. Avé-Lallement; wir nennen ihn hier wegen der historischen Elemente in seinem Buche „Das Dt. Gaunerthum“ (4 Bde., 1858–1862) und der Ergänzung dazu: „Der Mersener Bockreiter des 18. u. 19. Jahrhunderts“ (1880). – Am 8. Juni in Detmold, 72 J. alt, der frühere Rector der dortigen Mädchenschule, Rud. Cruel, Verf. einer werthvollen „G. d. Deutschen Predigt im MA.“ (1879). – Am 28. Juli in Berlin der ord. Lehrer am Cölln. Gymn., Dr. P. Herrmannowski, 40 J. alt; sein einziges grösseres Werk, „Die Dt. Götterlehre“, hatten wir in Bibliographie ’91, 3248 zu nennen.

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Am 30. Juli in Wien der Diplomat Gf. J. A. v. Hübner, 80 J. alt; als Historiker zu erwähnen wegen seiner zuerst französisch erschienenen Biographie Sixtus’ V. (1870; Dt. 1871) und des Memoirenwerkes „Ein Jahr meines Lebens“ (s. Bibliogr. ’91, 1904). – Am 17. Sept. in Göttingen, 74 J. alt, Geh.-R. Rud. v. Jhering. Wenn auch keine seiner Arbeiten eigentlich rechtshistorisch ist, so dringen doch seine beiden grossen Werke „Geist des Röm. Rechts“ u. „Zweck im Recht“ so tief in geschichtsphilos. Probleme ein und sind so bedeutungsvoll auch für histor. Betrachtung der Culturentwicklung, dass wir des Hinscheidens des berühmten Juristen an dieser Stelle zu gedenken haben. – Am 24. Juli in Putbus, 30 J. alt, Dr. E. Kagelmacher, Hilfscustos der Berliner kgl. Bibl.; seine Dissertation, welche auch als Buch erschien, behandelte „Filippo Maria Visconti u. Kg. Sigismund“ (1885). – Am 14. Sept. in Steinach am Brenner Dr. Jul. Klaiber, Prof. der Lit.-G. an der techn. Hochschule in Stuttgart, 58 J. alt; er schrieb u. a. über Ed. Mörike (1876), Hölderlin, Hegel u. Schelling in ihren Schwäb. Jugendjahren (1878), Wilh. Hauff (1881). – Am 15. August

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_202.jpg&oldid=- (Version vom 2.3.2023)