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später erfolgten Tode gar nichts zu berichten. – Pag. 79: Clarus eo tempore in palatio et magnae in re publica auctoritatis erat Otto, als Einleitung zur Schilderung des Mordanschlages des Egino. – Pag. 95: Liutpoldus de Merseburg, quidam regi carissimus, cuius opera et consiliis familiarissime uti solitus erat. – Pag. 116: Eppo Citicensis episc. et Benno Osenbruggensis episc. eorumque consilio et prius tranquilla et nunc turbata re publica omnia faciebat; kurz vorher, pag. 111, hatte er dasselbe von den niederen Schwäbischen Räthen ausgesagt: ad eorum nutum cuncta regni negocia disponebantur (vergl. Diss. S. 110). – Pag 206: Ruotpertum Goslariensem praepositum – – – fecit episcopum, eo quod regi familiarissimus et omnibus eius secretis semper intimus fuisset, et omnium, quae rex perperam et praeter regiam magnificentiam in re publica gessisset, potissimus incentor extitisse putaretur.

Im Zusammenhang mit diesen Bemerkungen über Lambert’s Ansichten von dem Einfluss der verschiedensten Persönlichkeiten auf die Regierungsangelegenheiten sei es mir gestattet, auf seine Nachricht von der

Regentschaft aller Bischöfe[1],

die im Anschluss an das Kaiserswörther Attentat erzählt wird, einzugehen. Man hat den Worten Lambert’s im Allgemeinen Glauben beigemessen, so Giesebrecht[2] „das Gesammtregiment der Bischöfe“, Waitz[3], selbst Nitzsch[4]. Auch Meyer von Knonau[5] verwirft dieselbe nicht vollständig, er hält die Verordnung Anno’s, nach der die Geschäftsführung zwischen den Bischöfen wechseln solle, wenigstens nicht für unmöglich. In dieser Massregel sieht er nämlich einen wohlüberlegten Schritt Anno’s, der „den vorhandenen Groll zurückdrängen“ und „die gänzliche Billigung der von ihm einseitig herbeigeführten Vergewaltigung Heinrich’s IV. durch die an den Früchten derselben betheiligten geistlichen Fürsten erzielen“ sollte. Hierbei habe sich Anno wohl mit der

  1. p. 48: „statuit [s. Anno] ut episcopus quilibet, in cuius diocesi rex dum temporis moraretur, ne quid detrimenti res publica pateretur, provideret, et causis, quae ad regem delatae fuissent, potissimum responderet“.
  2. Deutsche Kaiserzeit III p. 84 u. p. 1094.
  3. Waitz, Deutsche Verf.-Geschichte VI p. 219.
  4. Nitzsch, Das Deutsche Reich unter Heinrich IV. (HZ 45 p. 197).
  5. I p. 286.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_321.jpg&oldid=- (Version vom 23.1.2023)