Seite:De DZfG 1891 05 222.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Einem Gusse zu schaffen, welche im Sinne der jüngeren Richtung die materiellen Grundlagen der Entwicklung besonders betont. – Näher liegen uns hier die populären Bearbeitungen: eine Dt. G. von Kämmel (Bibl. ’89, 2723 u. ’90, 743), der Anfang einer 3bändigen G. d. Dt. Volkes von G. Dittmar (Bibl. Nr. 88), deren vollständiges Erscheinen, obschon der Verfasser durch den Tod abgerufen wurde, gesichert ist, und Bd. I einer G. d. Dt. Volkes u. s. Cultur im MA. von Gerdes (s. Bibl. Nr. 209), die weder zu besonderem Tadel noch zu grossem Lobe Anlass zu geben scheint.

[39

Mit den Zeiten des späteren Mittelalters beschäftigt sich die jüngst erschienene Abtheilung der neuen Ausgabe von Dr. Assmann’s Handbuch d. allg. G. (s. Bibliogr. Nr. 99 a). Dass die Herausgeber E. Meyer und L. Viereck durch die Neubearbeitung dieses in den Jahren 1853–1859 erschienenen Handbuches, – eine keineswegs leichte Aufgabe –, sich ein Verdienst erworben haben, ist nicht zu verkennen. Wenn aber im Titel gesagt wird, das Buch solle „zur Förderung des Quellenstudiums, für Studirende und Lehrer der Geschichte, sowie zur Selbstbelehrung für Gebildete“ dienen, so muss betont werden, dass das Werk von diesen Zielen schwerlich eines ganz erreicht. Die Literaturbenutzung ist (speciell was neuere Literatur betrifft) eine mangelhafte; Zusammenstellungen und Charakteristiken der Quellen für die einzelnen Perioden werden zwar am Eingange von Hauptabschnitten gegeben, sind aber nicht immer frei von Einseitigkeit. Das Bestreben, die „Wechselwirkung zwischen Menschenleben und Natur“ in der Geschichte darzuthun, kommt nur an wenigen Stellen zum Ausdruck; übrigens findet in dieser Abtheilung nur die Geschichte von Deutschland, Italien und Schweiz Berücksichtigung, die anderen Länder sind der Schlussabtheilung vorbehalten.     G. S.

[40

Allgemeine Encyklopädien. Zum Abschluss gelangt ist vor kurzem Herbst’s bekannte Encyklopädie der neueren Geschichte (Gotha, Perthes; s. Bibliogr. ’89, 533 u. ’90, 300), ein vielfach gelobtes und sehr brauchbar gefundenes Nachschlagewerk.

[41

In Griechenland ist das Erscheinen des ersten Conversationslexicons in Neugriechischer Sprache ein literar. Ereigniss. Der Autor desselben ist N. G. Polites, die unternehmende Verlagsbuchhandlung Barth & v. Hirst in Athen; der genaue Titel des mit Illustrationen versehenen Werkes lautet: Λεξικὸν ἐγκυκλοπαιδικὸν ἐκδιδόμενον τῇ συμπράξει πολλῶν ἐπιστημόνων ὑπὸ Ν. Γ. Πολίτου. Der bis jetzt vorliegende erste Band kostet 22 M. Besonders wichtig sind die auf originaler Forschung beruhenden Artikel über Mittel- und Neugriechische Geschichte.

[42

Bibliographisches. a) Unter dem Titel „Wolf’s Vademecum“ erscheinen in Leipzig Literaturzusammenstellungen für die verschiedensten Wissenschaften. Nr. X, 1 ist das „historische Vademecum“ (189 p. 1 M. 75) –, ein verständnissloses, überdies fast nur Literatur des letzten Jahrzehntes enthaltendes Buch, das für wissenschaftliche Zwecke nicht empfohlen werden kann. Das relativ Beste daran ist die Zusammenstellung historischer Zeitschriften p. 175–184. – b) Viel brauchbarer ist die Bibliotheca historica Italica (Catalogo Nr. 68) der Mailänder Buchhandlung von U. Hoepli (1891. 380 p.). Auf ein engeres Gebiet (Die G. Italiens)

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_222.jpg&oldid=- (Version vom 22.12.2022)