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gleicher Zeit sandte mir Herr Bongi die Abschrift der im Estimo von 1331/32 enthaltenen Beschreibung, dann den nach amtlicher Aufnahme bewirkten Situationsplan (in Farben, im Verhältnisse von 1:5000) des braccio und endlich eine Reihe von Durchzeichnungen des Wortes Pulìa (resp. Apulia) nach den ältesten Urkunden des archivio dell’ Arcivescovado und des archivio di Stato di Lucca. Alle diese Documente, für deren mühevolle Anfertigung ich Prof. Bongi und Cav. di Carlo meinen wärmsten Dank hier erneuere, stehen meinen verehrten Herren Fachcollegen bei mir behufs Einsicht und Prüfung zur Disposition.

Zum Schlusse möchte ich eine Hypothese über die Herkunft des Wortes Pulìa den Fachgenossen zur freundlichen Begutachtung unterbreiten. Repetti (auch Prof. Bongi neigt dazu) bringt Pulìa mit den „acque che pullulano dal suolo“ zusammen. Das befriedigt in keiner Weise. Ich schlage die Ableitung von palus, Sumpf vor, die mit Rücksicht auf die Beschaffenheit des Terrains recht passen würde – ahd. pful; mhd. phuol; ags. pol und pul; (got. fuls [Joh. ev. 11. 13], stinkend, als Adjectiv, gehört wohl dazu?) immer mit langem Vocal. (Graff. ahd. Sp. III. p. 332.) Man müsste annehmen, dass die Langobarden oder überhaupt die Reste von Germanen, die in Toscana sassen, auf die Bildung dieses Wortes wie so vieler anderer Einfluss geübt hätten. Die Verdumpfung des Vocales a zu o (dapolia), dann zu u würde erklärlich sein. Nur das p in Pulia erregt bei meinem Erklärungsversuche Anstoss. Man erwartete mit Rücksicht auf die doppelte Lautverschiebung im Langobardischen Pf oder f. Vielleicht dass sich trotzdem die Tenuis P durch das herrschende Latein (palus),

    non ha alcun carattere nè storico, nè geografico, nè amministrativo che la distingua, ma solo è un tratto di pianura aderente alla città e facente parte dei sobborghi, composto di terra campia, che si coltiva a cereali e ad orti, con pochi alberi, e con alquante case che non le danno qualità di villaggio, nè di borgo, nè di casale. Per ciò che attiene all’ amminiatrazione, fa parte del comune di Lucca, come sezione Suburbana; per la parte ecclesiastica è oggidi una delle frazioni della parrocchia di San Concordio. (Das wird deutlich genug sein.) – 5. Il luogo di Pulìa non ha di suo proprio altro che il nome, mantenutosi traverso i secoli per uso popolare e per tradizione. – 6. Può esser verosimile che la origine del nome abbia relazione col fatto delle acque che pullulavano, o dal terreno paludoso del Serchio. – – Il Repetti – poco sicuro per la parte lucchese, da lui conosciuta solo per relazioni d’altri, imbroglia il discorso dicendo – folgen dessen Worte von den 4 pievi. Invece doveva dire che S. Concordio come parrocchia comprendeva anche gli altri quattro populi o sezioni o frazioni amministrative e catastali di S. Col. S. Pier Magg. S. Ponz. e Pulìa etc. etc.

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_367.jpg&oldid=- (Version vom 17.9.2022)