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Revolution“ und „Humaniora“ waren demselben Zwecke gewidmet. Der Erwerb einer Buchhandlung in Leipzig, die von ihrem Geschäftsführer den Namen der Peter Philipp Wolff’schen erhielt, kam ihm dabei zu statten[1]. In der That enthält die „Klio“ an den bezeichneten Stellen die in der Uebersetzung von Sièyes’ Werken (I S. 82–116) abgedruckten Fragmente über Sièyes, die seine Autobiographie ergänzen. Hier wie dort ist die Form eines Briefes, den der Herausgeber der „Klio“ erhalten hat, beibehalten[2]. Usteri hatte schon vorher sein Interesse an Sièyes bekundet und zugleich seine nahen Beziehungen zu dem Uebersetzer von Sièyes’ Werken und dessen Pariser Freund bezeugt. Denn das Hauptstück des ersten Bandes seiner mit Sièyes’ Bildniss geschmückten Beyträge zur Geschichte der französischen Revolution 1795 (S. 381–504) ist, wie der Vergleich lehrt, nichts anderes, als die typographisch genau stimmende Verdeutschung der „Notice sur la vie de Sieyes“. Paul Usteri also hat diese Verdeutschung, und aller Wahrscheinlichkeit nach das Französische Original, verlegt. Er hat gleichfalls im ersten Bande seiner Zeitschrift Humaniora (1796) S. 445–457 eine rühmende Anzeige der zweibändigen Uebersetzung von Sièyes’ Werken aufgenommen, in welcher auch der Verfasser der „vorangeschickten fragmentarischen Nachrichten von Sieyes Geschichte und Karakter“ – nach unserer Annahme gleichbedeutend mit dem Autor der räthselhaften „Bruchstücke aus den Papieren eines Augenzeugen“ – sehr herausgestrichen wird. „Man wird darin“, heisst es, „die geistvolle, originelle Manier eines Mannes nicht verkennen, der unstreitig von allen Deutschen Schriftstellern derjenige ist, welcher verschiedene Gegenstände der Revolutionsgeschichte sich am meisten zu eigen gemacht hat, und am tiefsten in die nationellen Eigenheiten dieser Geschichte gedrungen ist“.

In Paul Usteri’s Bekanntenkreise wird man also sowohl den „schätzbaren deutschen Gelehrten“, der Sièyes’ Schriften übersetzte,

  1. S. Das Leben von Paul Usteri. Von Konrad Ott. (Verhandlungen der Schweizerischen gemeinnützigen Gesellschaft 1835, 2. Abtheilung. Trogen. S. 26; 27.)
  2. „Ich bin Ihnen Antwort auf die Frage schuldig, warum Sièyes so spät mit seiner Meynung über die Konstitution zum Vorschein gekommen ist? … Sie erinnern sich mein lieber Doktor“ u. s. w.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_113.jpg&oldid=- (Version vom 22.10.2022)