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War’s nicht diß allmächtige Getriebe,
Das zum ew’gen Jubelbund der Liebe

15
     Unsre Herzen aneinander zwang?

Raphael, an deinem Arm – o Wonne!
Wag auch ich zur grosen Geistersonne
     Freudigmutig den Vollendungsgang.

Glüklich! glüklich! Dich hab ich gefunden,

20
Hab aus Millionen Dich umwunden,

     Und aus Millionen mein bist Du
Laß das Chaos diese Welt umrütteln,
Durcheinander die Atomen schütteln;
     Ewig fliehn sich unsre Herzen zu.

25
Muß ich nicht aus Deinen Flammenaugen

Meiner Wollust Wiederstralen saugen?
     Nur in Dir bestaun ich mich –
Schöner malt sich mir die schöne Erde,
Heller spiegelt in des Freunds Gebärde

30
     Reizender der Himmel sich.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_149.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)