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Ein Vater
an seinen Sohn.


Wie die Himmelslüfte mit den Rosen
An den Frühlingsmorgen zärtlich kosen;
     Kind, so schmeichelt dir
Izt das äusre Glük in deinen Jugendtagen,

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Thränen sahst du nur; noch rangen keine Klagen

     Sich aus deiner Brust herfür.

Aber sieh! der Hain, der kaum entzüket,
Neigt sich, plözlich rast der Sturm, zerkniket
     Liegt die Rosenblum!

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O so ist es, Sohn, mit unsern Sinnesfreuden,

Unserm Golde, unsern lichten Herrlichkeiten,
     So mit unserm Flitterruhm.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_110.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)