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Hofrat Beck war, eröffnet. In den darauffolgenden Jahren nahm namentlich auch die geburtshilfliche Klinik unter Prof. Schwörer einen bedeutenden Aufschwung.[1]

Auch durch Vermächtnisse und Schenkungen wurden die verschiedenen Anstalten nicht unerheblich bereichert. Erwähnt werden nämlich folgende: Im Jahre 1822 vermachte der Pfarrer Joh. Martin in Eichsel[2] der Universität sein sehr schönes Naturalienkabinet, das sich hauptsächlich durch die ornithologische und die Insektensammlung auszeichnete. – Am 2. Januar beschenkte der Staatsrat Freiherr v. Baden die Universität bezw. das Naturalienkabinet mit einer Sammlung von Mineralienstufen, die sich im Nachlass des Magistratsrates Weiss vorgefunden hatten. – Auch das Naturalienkabinet des † Hofrats Menzinger – namentlich Mineralien – erhielt die Universität von dessen Erben zum Andenken an den Verstorbenen überlassen. Derselbe hatte schon bei Lebzeiten, am 23. April 1827, die Hochschule mit seiner Sammlung vegetabilischer Arzneiwaaren, samt den Kästen, geschätzt zu 61 fl., beschenkt.

Im ganzen besaß die Universität am Ende dieses Zeitraums folgende Sammlungen: die Naturaliensammlung, die physikalischen und astronomischen Instrumente, das anatomische Theater, das anatomisch-pathologische Museum, die chirurgischen und geburtshilflichen Apparate und Instrumente, das chemische Laboratorium, den medizinisch-botanischen Garten und die vergleichend- und anatomisch-pathologische Sammlung des Hofrat Schultze.

Eine wichtige Neugründung fällt in das Ende der zwanziger Jahre, die des philologischen Seminars. Das Verdienst, sie ins Leben gerufen zu haben, gebührt vor allem dem damaligen (ersten ordentlichen) Vertreter der klassischen Philologie


den ersten 9 Jahren (1829–1838) außer einer Menge kleiner allein 550 bedeutende Operationen vollführt, wovon 482 mit dauernd glücklichem Erfolg gekrönt waren.

  1. Wer näheres über alle diese medizinisch-klinischen Anstalten zu erfahren wünscht, den verweise ich auf die erwähnte Chronik von Schreiber S. 9 flg., sowie auf deren Fortsetzung (für die Jahre 1829–32), hauptsächlich S. 12, 14 und 17.
  2. Eine biographische Skizze dieses begeisterten Naturfreundes und Sammlers gab Perleb 1822 heraus. Vgl. auch Perleb „Das Naturalienkabinet der Universität Freiburg“, Programm zu Großherzogs Geburtstag 1838. S. 10.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_160.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)