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In den Ulmer Verhandlungen Heft 5 S 46 ff. stet eine Abhandlung über Oberschwaebische Orts- und Familiennamen. In Pfeiffer-Bartschs Germania eine über die Ortsnamen auf – losen 16, 294; über Teck, Aalbuch, Aaldorf, Aulendorf; über die ON auf – ern, – arn; Zusammensezungen Hummel, Hungerbühl, Dürbheim, Faudach, Federbach, Federsee 17, 449. Geschlechtsnamen auf – eisen 19, 62 fl. In den Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung finden wir Abhandlungen über den Namen Ueberlingen (deutsch, nicht keltisch) 11, 111; Lindau 4, 99 ff; Namen des Bodensees, Bedeutung 2, 82 ff. Zur Ethnologie der Bodenseegegend 3, 18 ff. Die Württemb. Vierteljareshefte enthalten beinahe in jeder Nummer Beiträge dises Inhaltes. Die Mitteilungen für Geschichte Hohenzollerns brachten seiner Zeit lange Abschnitte über die hohenzoll. Orts- u. Flurnamen, wo Buck so recht sein Füllhorn auszuschütten Gelegenheit hatte. Er zieht aus seinem reichen Schaze vil Material herbei.

Langer Jare der Mitarbeiterschaft hatte sich die Alemannia zu erfreuen. Der 2. Jargang S 65 ff brachte eine kulturhistorische Partie, den wichtigen „Werggliachet z’ Aittinga“ in gebundener Rede. Bd. 7 enthält Mitteilungen aus dem Ertinger Dorfbuch. Wichtig ist Bd. 8 mit dem gelerten auch weit über die vaterländischen Grenzen hinaus bewunderten Aufsaze über unsere „Flußnamen“. Wir sehen wie unsere ältesten derartigen Namen nach Italien und Frankreich hineinragen, früher also Gemeingut hüben und drüben waren. „Eine Vergleichung, heißt es S 115, unserer alten Flußnamen mit den Namen der Flüße des alten Galliens, Britaniens, Spaniens, Italiens fürt zu der überraschenden Warnemung, daß sie alle, nicht nur in irem Gefüge, sondern häufig in irem Wortlaut genau übereinstimmen. Nachdem Bd. 9 u. 10 noch gelerte Artikel über oberdeutsche Familiennamen, oberdeutsche personifizierte Lokalnamen auf -ler, über Kunkel (Grenzmarken) Troje, Traje, Tobel brachten; Bd. 13 altburgundische, elsaßische, welsche Ortsnamen usw. enthält, kommen wir zur Krone von Bucks Forschungen, zu den Rätischen Ortsnamen 12, 209 ff. Biß dahin hatte Buck meist nur mit deutschen Flur- und Ortsnamen operiert, wie sein Namenbuch (1880) zeigt; sind im aber längst darunter fremde Gäste unheimlich gewesen und um ire Herkunft zu erspüren, bereicherte Buck sein umfaßendes altdeutsches Wißen noch mit den romanischen Sprachen nach irer ältesten Entwicklung und vor allem mit einer gründlichen wißenschaftlichen Aneignung der keltischen Grammatik. Anfangs ob der neukeltischen Bestrebungen behufs Erklärung unserer ältesten Ortsnamen ärgerlich, wandte er sich davon ab, biß die Notwendigkeit an in herantrat, doch daran zu glauben und zu bekennen, aber nur an das älteste erreichbare Keltisch. So kommt es, daß Buck uns einerseits durchs Keltische und anderseits durch das sog. Etruskische,

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Anton Birlinger (Hrsg.): Alemannia XVI. Hanstein, Bonn 1888, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XVI_292.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)