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wo , …, lineare Formen von , …, mit ganzen rationalen Koeffizienten sind. Wir beweisen zunächst, daß die Determinante der Formen , …, eine rationale Einheitsform ist. In der Tat, wären im Gegenteil die Koeffizienten der Determinante sämtlich durch eine Primzahl teilbar, so müßten notwendig Formen , …, existieren, deren Koeffizienten ganze rationale, nicht sämtlich durch teilbare Zahlen sind, und welche den Bedingungen

genügen. Hieraus würde

folgen, d. h. das Produkt ist durch teilbar, wobei den Inhalt der Form bezeichnet. Mithin wäre durch teilbar, was nicht der Fall sein kann, da eine Zahl von der Gestalt , wo , …, ganze rationale Zahlen bedeuten, nur dann durch teilbar ist, sobald die Koeffizienten , …, sämtlich durch teilbar sind.

Nach dem Multiplikationstheorem der Determinanten ist

und mithin folgt nach Weghebung des Faktors

die Beziehung oder . Der zweite Teil des Satzes folgt, wenn wir nehmen.

Wendet man auf die sämtlichen Zahlen , , … des Ideals die Substitution an, so heißt das dann entstehende Ideal das durch aus entspringende oder zu konjugierte Ideal. Betrachtet man den aus , , …, zusammengesetzten Körper, so lehren die Sätze 18 und 20, daß das Produkt von und allen zu konjugierten Idealen eine ganze rationale Zahl, nämlich ist[1]. Aus diesem Umstande entspringt eine neue Definition der Norm des Ideals , welche der Definition der Norm einer Zahl genau entspricht und überdies einer wichtigen Verallgemeinerung fähig ist. Vgl. § 14.


  1. Siehe Seite 93 Zeile 3 von unten ff.
Empfohlene Zitierweise:
David Hilbert: David Hilbert Gesammelte Abhandlungen Erster Band – Zahlentheorie. Julius Springer, Göttingen 1932, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:David_Hilbert_Gesammelte_Abhandlungen_Bd_1.djvu/98&oldid=- (Version vom 8.12.2022)