§ 79. Die transzendente Darstellung der Klassenanzahl und eine Anwendung darauf, daß der Grenzwert eines gewissen unendlichen Produktes positiv ist.
Der zweite Beweis für die Existenz der Geschlechter beruht auf transzendenter Grundlage; wir entwickeln der Reihe nach die folgenden Sätze:
Satz 109. Die Anzahl der Idealklassen des quadratischen Körpers
mit der Diskriminante bestimmt sich durch folgende Formel:
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.
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Hierin ist das Produkt rechter Hand über alle rationalen Primzahlen zu erstrecken, und das Symbol hat die in § 61 festgesetzte Bedeutung. Für den Faktor gilt, je nachdem der Körper imaginär oder reell, also negativ oder positiv ist:
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bez. .
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Dabei bedeutet für die Zahl , für die Zahl , für jedes andere negative die Zahl ; andererseits verstehe man für einen reellen Körper unter jetzt speziell diejenige seiner vier Grundeinheiten, welche ist, und unter log den reellen Wert des Logarithmus dieser Grundeinheit [Dirichlet (8[1], 9[2])].
Beweis. Nach § 27 gilt, so lange reell und ist:
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,
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wo das Produkt über alle Primideale des Körpers zu erstrecken ist. Ordnen wir dieses Produkt nach den rationalen Primzahlen , aus welchen
die Primideale herstammen, so gehört, wie aus Satz 97 folgt, zu einer beliebigen rationalen Primzahl in dem Produkte das Glied:
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oder oder ,
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je nachdem , , ist. Wir schreiben diese drei Ausdrücke in der ihnen gemeinschaftlichen Form:
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und erhalten so:
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,
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- ↑ [357] Sur l’usage des séries infinies dans la théorie des nombres. Werke 1, 357 (1838).
- ↑ [357] Recherches sur diverses applications de l’analyse infinitésimale à la théorie des nombres. Werke 1, 411 (1839)‚ (1840).
Anmerkungen (Wikisource)