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Da erst wird er sich der furchtbaren Gefahr bewußt.

Der dicke Strick an der Rückwand der Sakristei, der Diener, der draußen geblieben ist! – Daran denkt Fritz Schaper. Und mit zwei Sätzen steht er in dem mächtigen Eichenschrank, während hinter ihm schon der Dachstuhl zusammenkracht.

Die geheime Tür schließt sich hinter dem Detektiv, der hastig durch den unterirdischen Gang eilt und dann vor der von ihm nur einen Fingerbreit geöffneten zweiten Tür lauschend stehen bleibt. Jetzt tappten eilende Schritte den nur mäßig erhellten Korridor entlang. Ein Schatten huscht vorbei und verschwindet in dem Zimmer, wo der angebliche Kranke liegt.

Schaper, die Schußwaffe in der Hand, gleitet aus seinem Versteck hervor und schleicht sich näher. So hört er jedes Wort, das die beiden da drinnen wechseln. Er lauscht und stutzt sofort. Müller und der Diener sprechen englisch.

Jetzt vernimmt er eine erstaunte Stimme, die des Privatgelehrten.

„Wie meinst Du das, Tom? – Inwiefern mehr Glück, als wir es voraussehen konnten?“

„Weil wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe gefangen haben. – Also der Deprouval spielt das Gespenst vorzüglich. Als er in der Kapellentür steht, rennt der verd… Detektiv richtig hinterher. Ich schau’ mir die Geschichte von außen an, weil ich merkte, daß da irgend was nicht ganz programmmäßig verlaufen war. Der Schaper stand nämlich, als ich unsern schönen Glockenzug in Bewegung setzen wollte und dabei an der Tür vorbeihuschte, über eine am Boden liegende Gestalt gebeugt. – Begreifst du, Harry? Unser junger Freund war gestrauchelt und muß irgendwo hart aufgeschlagen sein, noch bevor er den rettenden Schrank erreicht hatte, durch den er spurlos verschwinden

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/91&oldid=- (Version vom 26.7.2016)