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Hörte wie der greise Vater ausrief:

„Weh’ mir altem Manne! wo ist Thomas?
Wo ist Thomas? ist nur er entflohen,
Er, der einst der liebste mir gewesen
Er entfloh jetzt und verliess die Brüder.

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Weh’ ihm, dem Verräther, ihm dem Feigling’!

Mög’ er irren, bang’ wie Kain, im Walde,
Ihn erschreck’ das zitternd’ Laub der Espe
Ihn erschreck’ der Flug dess Hasselhuhnes,
Da es scheu und ängstlich vor ihm fliehet.

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Gott, bist du gerecht dort in den Höhen,

O so hass’ ihn dann, wie ich ihn liebte,
Und wo er auch einst im Tod’ erwachet,
Schenk’ ihm keinen Bruder, keine Heimat.“

Starr vor Schreck vernahm die Worte Thomas,

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Und vom Vater wandt er seinen Blick ab.

So wie, aufgereitzt, der Hund den Bären
Jagt, die Fährt’ in Forst und Wildniss witternd,
Folgt er lautlos dann den blut’gen Spuren,
Lautlos zwar, doch Mordlust in dem Busen.

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Als er an des Vaters Haus vorbeiging,

Drang schon aus dem Dache Rauch und Feuer;
Doch, er sah’ und hörte nichts, sein Auge
Haftet’ unstät nur auf blut’ger Strasse.

Schon war hinter’m Wald’ die Sonn’ verschwunden,

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Als er ein verlass’nes Dorf erreichte.
Empfohlene Zitierweise:
Johan Ludvig Runeberg: Das Grab zu Perrho. J. C. Frenckell & Sohn, Helsingfors 1831, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Grab_zu_Perrho_-_16.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)