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Dasein beschieden sein. Dies wünscht Dir Dein Vater, der nur einen Lebenszweck gekannt hat: Dich glücklich zu sehen. – Ich küsse Dich in Gedanken mit aller Innigkeit. Franz Schönberg.“

„Nachschrift. Fünf Tage später, am Montagabend, hinzugefügt:

Meine geliebte Maria! Noch immer habe ich mich zur Ausführung meines Vorhabens nicht aufraffen können. Ich hänge doch mehr, als ich anfänglich dachte, am Leben. Und langsam ist in meinem Herzen wieder die Hoffnung erwacht, ob sich nicht Mittel und Wege finden lassen sollten, um meinem Schicksal auf andere Weise eine Wendung zum Besseren zu geben. Da fiel mir heute in der Montag-Morgenausgabe des Danziger Kuriers die Annonce in die Augen, die ich ihrer Fassung wegen als von Dir herrührend sofort erkannte und in möglichst vorsichtiger Weise beantwortete. Nun werde ich abwarten, was von Deiner Seite weiter geschehen wird. Wie unendlich würde ich mich freuen, wenn ich Dich nun doch noch wiedersehen könnte und mein Lebensabend sich zu einer Reihe friedlicher Tage gestalten würde. – Lebe wohl für heute, meine Maria! Welch köstlich Ding ist doch die Hoffnung! – Dein Vater.“

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Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Geheimnis eines Lebens. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_eines_Lebens.pdf/95&oldid=- (Version vom 31.7.2018)