ablegen und da sie einige der vorstehenden Bemerkungen erläutern. Eine Ausnahme besteht indeß in Bezug auf das Ballen der Fäuste, welches hauptsächlich auf Menschen beschränkt zu sein scheint, die mit ihren Fäusten kämpfen. Bei den Australiern hat nur einer meiner Correspondenten die Fäuste ballen gesehen. Alle stimmen darin überein, daß der Körper aufrecht gehalten wird, und mit zwei Ausnahmen geben sie sämmtlich an, daß die Augenbrauen schwer zusammengezogen werden. Einige von ihnen deuten den fest zusammengedrückten Mund an, die ausgehnten Nasenlöcher und die blitzenden Augen. Der Angabe des Mr. Taplin zufolge wird Wuth bei den Australiern dadurch ausgedrückt, daß die Lippen vorgestreckt und die Augen weit geöffnet werden, und, wenn Frauen in Wuth sind, daß sie umhertanzen und Staub in die Luft werfen. Ein anderer Beobachter erzählt von den Eingebornen, daß, wenn sie in Wuth gerathen, sie ihre Arme wild umherwerfen.
Ähnliche Berichte, ausgenommen über das Ballen der Fäuste, habe ich in Beziehung auf die Malayen der Halbinsel Malacca, die Abyssinier und die Eingebornen von Süd-Africa erhalten. Dasselbe gilt für die Dakota-Indianer von Nord-America; nach Mr. Matthews halten sie dann ihren Kopf aufrecht, runzeln ihre Stirn und gehen oft mit lang ausgezogenen Schritten davon. Mr. Bridges gibt an, daß die Feuerländer, wenn sie in Wuth gerathen, häufig auf den Boden stampfen, zerstreut umherlaufen, manchmal weinen und blaß werden. Mr. Stack beobachtete einen Neu-Seeländer Mann, der sich mit einer Frau zankte, und machte in seinem Tagebuche die folgende Bemerkung: „Augen erweitert, Körper heftig nach rückwärts und vorwärts geworfen, Kopf vorwärts geneigt, Fäuste geballt, bald hinter den Kopf rückwärts geworfen, bald einander vor das Gesicht gehalten.“ Mr. Swinhoe sagt, daß meine Beschreibung mit dem übereinstimmt, was er bei den Chinesen gesehen hat, ausgenommen, daß ein zorniger Mann allgemein seinen Körper nach seinem Gegner hinneigt, auf ihn hinzeigt und eine Fluth von Schimpfen über ihn ergießt.
Was endlich die Eingebornen von Indien betrifft, so hat mir Mr. J. Scott eine ausführliche Beschreibung ihrer Geberden und Ausdrucksweisen, wenn sie in Wuth sind, geschickt. Zwei Bengalesen, welche niedrigen Kasten angehörten, zankten sich um ein Darlehen. Zuerst waren sie ruhig, wurden aber bald wüthend und ergossen nun
Charles Darwin: Der Ausdruck der Gemüthsbewegungen bei dem Menschen und den Thieren. E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch), Stuttgart 1877, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DarwinAusdruck.djvu/238&oldid=- (Version vom 31.7.2018)