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und mich erst gegen Abend abzuführen. Er setzte sich zu mir in eine Post-Cariole, zwei Gendarmen ritten daneben, und so kam ich um halb acht Uhr im Hôtel de Commerce an, das mir provisorisch als Wohnung angewiesen worden.

Am nächsten Morgen sollte mein Verhör beginnen, da der Sous-Präfect, nach langem Warten, sich auf einer Landpartie befand. Ich hatte zu gewärtigen, in Folge besonderer Instructionen des Ministeriums, in Begleitung von Gendarmen nach Paris geführt zu werden. Als ich eben mich in Gesellschaft von zweien derselben, die mich à vue bewachten, zum Souper niedersetzte, fand ich in der Serviette meines Couverts ein kleines zusammengerolltes Papier. Ich erkannte die Schriftzüge des Obersten von Lagracinière (ehemaligen königlichen General-Agenten längs der Grenze); er schrieb: „wenn ich noch nicht 25 Jahre zählte und gute Beine hätte, würden 25 Fuß mir nicht zu hoch dünken, besonders wenn unten kein Pflaster ist.“ Der Rath war gut, und eine Stunde darauf, während meine Gendarmen, denen ich tüchtig eingeschenkt hatte, eben im Begriff waren, ein paar frische Flaschen zu öffnen, sprang ich zum Fenster hinaus. Nach kurzem Laufe erreichte ich das Haus eines

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_379.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)