Seite:DE LICHNOWSKY E 2 315.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in Tirbia an. Der General stand auf einer Anhöhe vor dem Dorfe und beobachtete mit dem Fernrohr die Gegend. Durch einen von Tirbia aus abgeschickten Spion, der von der nächsten Höhe aus Alles beobachtet hatte, war er bereits von der Einnahme der Brücke von Escaló in Kenntniß. Als die Reiter vor ihm defilirten, nahm er seinen Stock unter den Arm und klatschte in die Hände. Doch gleich darauf rief er mich bei Seite, erkundigte sich erst freundlich nach meinem Zustand (ich war auf der Brücke verwundet worden) und ließ sich dann sehr strenge über Porredon aus, den er anfänglich vor ein Kriegsgericht stellen und degradiren wollte, doch später Oberst Davila’s und meinen Bitten nachgebend, sich darauf beschränkte, ihm das Commando seiner Division zu nehmen, das einige Tage später Segarra erhielt. Porredon hat ihm dieß nie vergeben, und war wohl nicht ohne Schuld an dem gräßlichen Morde des Grafen de España.

Den ganzen Tag über wurde Porredon vergeblich erwartet, und der General über dies unnatürliche Ausbleiben schon sehr unruhig, als Nachts ein Spion die Nachricht brachte, der Brigadier habe erst

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_315.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)