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sein Hauptquartier in ein großes Landhaus verlegt, das auf geringe Entfernung vom Dorfe sich in der Mitte unsers Bivouacs befand. Dieses Haus, Casa Montanya genannt, war der ächte Typus der reichen adeligen Bauerhäuser, der hijos de algo (Hidalgo); es hatte Solsóna einen Bischof und mehrere Domherren gegeben; auch war, wohl deßhalb, eine ziemlich geräumige Kapelle im Innern des Hauses angebracht. Ein Sohn des alten Hidalgo, der Caplan war und nun zurückgezogen bei seinem Vater lebte, las am andern Morgen die Messe, worauf wir das Bivouac abbrachen und abmarschirten. Wir zogen über den einsamen Eisenhammer und die Brücke von Olius, in einer wild romantischen, und doch in den Thalgründen bebauten Gebirgsgegend, die an die Thäler des Vorarlberg erinnerte. Dann setzten wir über den Cardenet und machten Mittagshalt bei einem, dem heiligen Michael ganz besonders geweihten Landhause; nicht nur, daß Haus und Besitzer diesen Namen führen, sondern das Bild des Erzengels ist auch in Lebensgröße grell prangend über dem Hausthor abgemalt. Nachmittags passirten wir ein nacktes Berg-Plateau, auf ¾ Stunden von Solsóna, dessen Fort unsern

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_274.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)