Seite:DE LICHNOWSKY E 2 270.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

halbwegs anständige Mensch mindestens von zwei königlichen Geschlechtern in directer Linie abstammen will. Trotz seiner Gasconaden hat Aymerich es seiner glorreichen Ahnen nicht unwürdig gefunden, sich später der Madrider Regierung zu unterwerfen; gegenwärtig (October 1841) soll er Präsident eines Kriegsgerichts in Valencia sein, und seine Ernennung ein Hauptgrund des letzten Aufstandes in dieser Stadt, und der Klagen wegen Bevorzugung der carlistischen Ueberläufer (convenidos de Vergara). Zu meiner Zeit war der bereits grauhaarige Edelmann mit einer sehr hübschen jungen Frau vermählt, die jedoch das Unglück hatte, einäugig zu sein, worüber sie launig scherzte und sich mit der berühmten Maitresse König Philipp II. tröstete, der auf allen deutschen Bühnen mit zwei Augen dargestellten Fürstin von Eboli, die auch nur ein, zwar allerdings sehr schönes Auge besessen. In der Gallerie des Herzogs von Ynfantado zu Guadalajara befindet sich ein prachtvolles Gemälde, das die königliche Geliebte darstellt; sie trägt eine Art Schmuck aus Gold und Juwelen, der, einem breiten Bracelet gleich gearbeitet, von der rechten Kopfseite, über die Stirne weg, das fehlende

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_270.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)