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ausgestreut wurden. Diese unablässige Bemühung feindlicher Publizisten immer dieselben Lügen über ihn zu verbreiten, hat selbst in unsern Feldlagern wohlgesinnte Leute irre geleitet. Noch ist mir erinnerlich, daß wir oft lasen und hörten, de España, bereits ein halber Cadaver, sei altersschwach und halbverrückt, alles Feuer in ihm ausgestorben, sein Blutdurst allein geblieben; er verlasse das Bett nur, um einem Schatten gleich einher zu wanken, oder in einer Sänfte sich tragen zu lassen. Endlich fingen auch wir an zu zweifeln und bedauerten, daß Gefangenschaft und Kummer, wohl mehr als Jahre, die königliche Sache um einen ihrer tüchtigsten Vertheidiger gebracht. Wenige Stunden im Hauptquartier des Grafen de España haben mich eines bessern belehrt. So erging es mir auch mit den übrigen Vorurtheilen; jeder Tag benahm Eines, und als ich de España verließ, hatte ich ihn so lieb gewonnen, als ich später seinen gräßlichen Tod innig betrauert, bitter beweint.

Charles d’Espagne ward um das Jahr 1773 in der Grafschaft Foix geboren, die seine Vorfahren, vor mehreren Jahrhunderten, als souveraines Fürstenthum nebst Comminges und dem Lande Couseraus

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_182.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)