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die nächsten Tage und lud sie zu Tische ein. Um ein Uhr saßen wir an der langen Tafel, die Tags vorher das schreibende Personal eingenommen, und von diesem Moment an hatte alles Dienstgespräch ein Ende. Wenn manchmal Einer oder der Andere der jüngeren Adjutanten vorschnell über Offiziere oder Truppen aburtheilen oder gar von militärischen Operationen reden wollte, so wies ein strenges Kopfheben des Generals ihn sogleich zur Ordnung.

Um mit Küchendétails mich nicht zu lange aufzuhalten, sei es mir für meine gastronomen Freunde nur erlaubt zu erwähnen, daß de España, seit der Zeit als er im Hauptquartier des Herzogs von Wellington viel gelebt, die großen Stücke (grosses pièces nach französischem Ausdruck) der englischen Küche sehr liebte, die auch mit seltenem à point am Spieße gebraten, noch mit demselben aufgetragen wurden. Die halbwilden Gebirgsschöpse, Isards, Rehböcke und feisten Kälber aus den Ebenen um Barcelona, schmeckten so zubereitet vortrefflich, und wurden auf der Tafel von einem der Adjutanten zerlegt, dem irgend ein Tranchirfehler gewöhnlich einen ganz ernsten Verweis des Generals zuzog, der ein sehr wissenschaftlicher Gourmand war. Ein halb Dutzend

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_177.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)