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9.

1380. Juli 8. Fürst Johann II von Anhalt stellt den Schneidern zu Zerbst einen Innungsbrief aus.

Wyr Johannes von Gotts gnaden furste zcu Anholt und graffe zcu Aschanien bekennen offenbar mit dissem gegenwertigem briffe, dasz wyr mit guthem willen und myt rathe, eyndracht und fulbort unser borger gemeyne zcu Czerbist gegeben haben und gunnen den schroderen in unser stadt zcu Czerbist eine innyngen zcu halten in desser weyse, alsz hirnach beschriben steht. Welcher man disse innyngen haben wil und besiczen, der sal sy suchen zcu dreyn morgensprachen, und zcu der irsten morgensprache sol her geben szein gelt, dasz sein drey vierlinge: desz geldes schal unsz ein virlingk und der stat zcu Czerbist ein virlingk und der innynge ein virlingk und ein phunt wax zcu den lichten. Und wem unse ratmanne zcu Zcerbist irhe burgerschafft ghunnen und geben odder gegeben haben, deme sollen dy schroder disser innygen nicht vorsagen. Geschege es ouch dasz einer disse innigen angriffe und dy inninge nicht besucht und gewunnen hette nach laut disses briffs, der sal das vorbuessen myt funfczehen schillingk phenninge, der sollen uns funff schillinghe, der stat zcu Zcerbist funff Schillinge und der inninge funff schillinghe. Und fortmer welche kinder in disser inninge geboren werden adder darinne begriffen sindt, dy sollen disse inninge behalden von iren elteren mit dissem untherscheidt: die knaben sollen geben drey schillingk phenninge, wan sy disser inninge gebrauchen wollen, der phenninge sollen uns ein schillingk, der stat zcu Cerbist ein schillingk und der inninge ein schillingk und ein phunt wax zu den lichten. Und dy frawen und iuncfrawen, dy in dissem schrotwerk begriffen sindt odder darinne beschreben, dy sollen das werck halffs behalten, und wan sie sich aus disser inninge vorandert haben, so sollen sy sich disses werkes nicht untherwinden. Und fortbas mher sollen dy schroder keinerley wilkor adder gesecz unther sich halten, si sollen das thun mit rade und fulbort unser rathmannen zu Czerbist. Und gesche es auch das sy ennich gesecz unther sich hilten ane wyssen der ganczen unser ratmannen, das dhen mytburgeren unbeqweme were, das sollen sy den ratmannen zcu Czerbist vorbusszen nach der stadt gnaden. Und were es auch, dasz ennych schroder imande unredlich sein want snede adder vordorbe myt dem preszsteyn adder myt ander vorsumnisz vorsuodet worde, das gewant sal her gelten addir dem sein genughe machen, des das gewant gewesen ist. Und wenne sy schoone gewant negen, dar sollen sy selber geferbten zcwyorne zcu kouffen und ouch zcu dem anderen gemenen gewant sollen sy zeugen und kouffen weyssen zcwirne und garne, als darzu beqweme ist. Und von allem gewande, das die schroder neygen, dar sollen sy loen nach reddelicheyt abenhemen, und wer umb uberloen vorklaget wurde, das man beweysen muchte, der sol das vorbussen myt funczehen schillingk phenninghe, der sollen uns funff schillinge, der Stadt zcu Czerbist funff schillinge und der inninge funff schillinge. Und wer es ouch dasz ennich schroder yopen vermende zcu machen und dy anders machte, wan als ers gelobet hette, der sal das vorbussen mit funffzcehen schillingk phennige, der sollen uns funff schillinge, der Stadt zcu Cerbist funff schillinge und der inninge funff schillinge. Und geschege es ouch, dasz ennich schroder umb enninghes brochs, des schroderwerks anlanghen mochte, vorklaget wurde, der sal das unsen ratmannen zcu Czerbist vorbussen nach

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Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_010.jpg&oldid=- (Version vom 21.5.2018)