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überwinden, die ein Zeichen der innigsten Liebe ist.

Guilbert. Buenko.

Sophie. Kommen Sie, Buenko! Guilbert, kommen Sie! Helft mir dieser Kleinen Muth einsprechen, Entschlossenheit, jetzt, da es gilt.

Buenko. Ich wollte, daß ich sagen dürfte, nehmt ihn nicht wieder an.

Sophie. Buenko!

Buenko. Mein Herz wirft sich mir im Leib herum bey dem Gedanken; Er soll diesen Engel noch besitzen, den er so schändlich beleidigt, den er an das Grab geschleppt hat. Und besitzen? – warum? – wodurch macht er das all wieder gut, was er verbrochen hat? – Daß er wiederkehrt, daß ihm auf einmal beliebt, wieder zu kehren, und zu sagen: jetzt mag ich sie, jetzt will ich sie. Just als wäre diese trefliche Seele eine verdächtige Waare, die man am Ende dem Käufer doch noch nachwirft, wenn er euch schon durch die niedrigsten Gebote und jüdisches Ab- und Zulaufen bis auf’s Mark gequält hat. Nein, meine Stimme kriegt er nicht, und wenn Mariens Herz selbst für ihn

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_047.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2019)