Seite:Clavigo. Ein Trauerspiel (Goethe) 1774 - 035.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hitze ähnlich sehen soll. Wenn Donna Maria unbeweglich ist; o ich kenne das Herz! o ihre Güte, ihre himmlische Seele schwebt mir ganz lebhaft vor! Wenn sie unerbittlich ist, dann ist es Zeit, mein Herr.

Beaumarchais. Ich bestehe auf der Erklärung.

Clavigo. (nach dem Tisch zu gehend) Und wenn ich nach dem Degen greife.

Beaumarchais. (gehend) Gut, mein Herr! Schön, mein Herr!

Clavigo. (ihn zurückhaltend) Noch ein Wort. Sie haben die gute Sache; lassen Sie mich die Klugheit für Sie haben. Bedenken Sie, was Sie thun. Auf beyde Fälle sind wir alle unwiederbringlich verlohren. Müßt ich nicht für Schmerz, für Beängstigung untergehen, wenn Ihr Blut meinen Degen färben sollte, wenn ich Marien noch über all ihr Unglück auch ihren Bruder raubte, und – dann der Mörder des Clavigo würde die Pyrenäen nicht zurückmessen.

Beaumarchais. Die Erklärung, mein Herr, die Erklärung!

Clavigo. So sey‘s denn. Ich will alles thun, um Sie von der aufrichtigen Gesinnung

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_035.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2019)