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Clavigo. Laß es gut seyn. Wenn wir nicht für so viele Leute arbeiteten, wären wir so viel Leuten nicht über den Kopf gewachsen.

(ab.)


Guilberts Wohnung.


Sophie Guilbert. Marie von Beaumarchais. Don Buenko.

Buenko. Sie haben eine üble Nacht gehabt?

Sophie. Ich sagt’s ihr gestern Abend. Sie war so ausgelassen lustig, und hat geschwatzt bis eilfe, da war sie erhitzt, konnte nicht schlafen, und nun hat sie wieder keinen Athem, und weint den ganzen Morgen.

Marie. Daß unser Bruder nicht kommt. Es sind zwey Tage über die Zeit.

Sophie. Nur Geduld, er bleibt nicht aus.

Marie. (aufstehend) Wie begierig bin ich, diesen Bruder zu sehen, meinen Richter und meinen Retter. Ich erinnere mich seiner kaum.

Sophie. O ja, ich kann mir ihn noch wohl vorstellen, er war ein feuriger, offener, braver Knabe von dreyzehn Jahren, als uns unser Vater hierherschickte.

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_011.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2019)