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im Papstthume eine grosse Wallfarth, und zum Patrono St. Martinum gehabt haben, wie denn dessen Bildniß von Stein ausgehauen, noch vor einigen Jahren in der Kirchen zu sehen gewesen, wie Herr Mönch berichtet. Sonsten findet man in des Jesuiten Balbini Miscell. Hist. Boh. decad. 1. lib. 5. p. 27. bey Beschreibung des Ertzbischoffthums Prage, das An. 1384. hiesige Kirche, (alda Ecclesia Schoenawa parva genannt,) in das Zittauische Decanat, das Decanat in das Buntzlauische Archi-Diaconat, und letztens zum Pragischen Ertzbischoffthum gehöret habe, und als damahls durch gantz Böhmen die Decima Ecclesiasticae gesammlet worden, hiesige Kirche 1 Schock Prager Groschen geben müssen.

Wenn also diese Kirche Anfangs erbauet und fundiret worden, kan man allhier nicht melden, sondern nur dasjenige, was sich seit der Reformation allda merckwürdiges ereignet. Kömmt demnach zu betrachten vor

(I) Die Historie derer Kirch-Gebeude.

Anno 1589. den 16. Novemb. ist der neue Predigtstuhl aufgerichtet worden, und hat den 19 dito Hr. Wolffgang Scharrschmied zum ersten mahl darauf geprediget. Eben das Jahr ward auch eine Vorkirche gebauet, und hat beyde Stücke Meister Lorentz Sternberger, Tischler gemacht, und Hr. Heinrich Bosckberger gemahlet. Diese Zeit sind Kirch-Väter gewesen, Paul Neumann, der Richter, und Christoph Meyrig. Schreiber und Kirchen-Sänger Michael Hennig ein Kirschner zu Zittau. Ober-Verwalter der Kirchen, Herr Michael Kroluft, Bürgermeister in Zittau.

Anno 1612. den 28. Dec. des Abends, hat der damahlige grosse Wind das kleine Thürmgen von der Kirchen herab geworffen. Wie dessen auch Carpzov. Anal. Zitt. 5. Theil. 5. cap. §. 5. fol. 280. erwehnet.

Anno 1614. ward das kleine Thürmgen wieder neugebauet, auch ist an die Kirch-Thüre eine Vorlaube gebauet worden.

Nach dem dreyßigjährigen Kriege und erlangten Frieden, ward