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als das Wirksamste. Vgl. Glocken. In vielen Legenden bannt ein Heiliger die Dämonen und Gewitter und verscheucht sie. Beispiele bei Bagatta, admir. III. 2.


Geyer.

Einen sehr verbreiteten altheidnischen Aberglauben (bei Aristoteles, Thiergesch. IX. 23. Aelian, Thiergesch. II. 46. Horapollo I. 11 etc.), demzufolge die Geyer sämmtlich nur Weibchen sind und durch den Ostwind empfangen, wandte Origenes auf sehr gesuchte und unziemliche Weise auf die unbefleckte Empfängniss an, und Cyrillus von Alexandrien widmete diesem Vergleich sogar ein eigenes Gedicht in griechischen Versen, abgedruckt in S. Epiphanii physiologo, ed. Ponce de Leon. Antw. 1588. p. 28.


Gideon,

im alten Testament der Zweifler, der dreimal Beweise will, bevor er glaubt, dann aber als echter Ritter für Gott streitet, wie im neuen Testament der Apostel Thomas. Das Wunder, das ihm allen Zweifel nahm, war bekanntlich das Fell, das er des Nachts ausbreitete, und das einmal allein vom Thau trocken blieb, das anderemal allein vom Thau befeuchtet wurde, während auf der ganzen umliegenden Erde das Gegentheil Statt fand. Buch der Richter 6, 37. Dieses Fell nun wurde das Vor- und Sinnbild der unbefleckten Empfängniss. Vgl. Wackernagel, Kirchenlied Nr. 94. 148. Didron, manuel p. 103. Auf den Bildern der Verkündigung, die von den Propheten umgeben sind, in denen sich Hinweisungen auf die Maria finden, erkennt man Gideon an dem Fell, welches sein Attribut ist. Didron p. 290.


Glas

oder Kristall ist Sinnbild des reinsten Lichtstoffs, also des himmlischen Elementes. Daher das Glasmeer unter Gottes

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_335.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)