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musste, Schutzheiliger aller armen Gefangenen, die zur Zwangsarbeit in den Bergwerken verurtheilt werden.


Beschneidung.

Dieses Kennzeichen sollte das Volk Gottes von seinem Stammvater Abraham an von allen anderen Völkern unterscheiden und hatte ausser einem Sanitätszweck die Bedeutung einer Reinigung, die alte Sünde der Heiden wurde damit sinnbildlich ausgeschnitten. Das Fest der Beschneidung Jesu ist daher auch auf den Neujahrstag verlegt worden, an welchem gleichsam das alte Jahr abgeschnitten wird. Im Mittelalter feierte man an diesem Tage Narrenfeste in der Kirche, die zum Theil eine Erinnerung an die Saturnalien der Alten enthalten mögen, zum Theil aber wohl auch eine ironische Beziehung zum Judenthum ausdrücken; denn kein aus dem Judenthum in’s Christenthum aufgenommenes Fest ist so specifisch jüdisch, wie das der Beschneidung. Vgl. über die Narrenfeste Flögel, Gesch. des Grotesk-Komischen S. 163. Alt, Theater und Kirche S. 416 f. – Christus fasste die Beschneidung nur als Vorbild der Taufe und geistig auf, als Beseitigung alles Unreinen im Herzen. Die Beschneidung nützt nichts, nur der Glaube. Galat. 5, 6.


Besen,

Sinnbild des göttlichen Zornes, gleich der Ruthe. Der Besen des Verderbens. Jes. 14, 23.


Bethel

(Beth - el, Haus Gottes), der Stein, den Jakob als Altar aufrichtete. 1. Mosis 28, 18. Vgl. 31, 13. 35, 14. 1. Könige 14, 23. Für das Christenthum ohne Bedeutung, da nicht der Stein und das auf ihm zu entzündende Feuer, sondern ein ganz anderes und viel höheres Opfer Hauptsache beim Altar ist. Dagegen

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_126.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)