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herbei, und regalirte die Kinder schonend sparsam mit diesen auserlesenen Leckerbissen. Auch schickte er eine hungrig aussehende Magd hinaus, um dem Postillon ein Gläschen anzubieten, wofür dieser aber mit den Worten dankte, wenn es von demselben Faß wie das vorige sei, möchte er lieber nicht kosten. Während dieser Zeit war Master Scrooge’s Koffer auf den Wagen gebunden worden, und die Kinder nahmen ohne Bedauern von dem Schulmeister Abschied, setzten sich in den Wagen, und fuhren so schnell zum Garten hinaus, daß der Reif und der Schnee von den immergrünen Gebüschen wie Schaum stob.

„Sie war immer ein zartes Wesen, das von einem Hauch hätte verwelken können“, sagte der Geist. „Aber sie hatte ein reiches Herz.“

„Ja, das hatte sie“, rief Scrooge. „Ich will nicht widersprechen, Geist. Gott verhüte es!“

„Sie starb verheirathet“, sagte der Geist, „und hatte Kinder, glaube ich.“

„Ein Kind“, antwortete Scrooge.

„Ja“, sagte der Geist. „Dein Neffe.“

Scrooge schien unruhig zu werden und er antwortete kurz „Ja.“

Obgleich sie kaum einen Augenblick die Schule hinter sich gelassen hatten, befanden sie sich doch jetzt mitten in den lebendigsten Straßen der Stadt, wo schattenhafte Fußgänger vorübergingen, wo gespenstige Wagen und Kutschen sich um Platz stritten und wo alles Gedräng und alles wirre Leben einer wirklichen

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Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/52&oldid=- (Version vom 31.7.2018)