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unbehaglicher gemacht durch die Reihen von einfachen hölzernen Bänken.

Auf einer derselben saß einsam ein Knabe neben einem schwachen Feuer und las; und Scrooge setzte sich auf eine Bank nieder und weinte, sein eigenes, vergessenes Selbst, wie es in früheren Jahren war, zu sehen.

Kein dumpfer Widerhall in dem Hause, kein Rascheln der Mäuse hinter dem Getäfel, kein Getröpfel des halbgefrorenen Röhrtrogs in dem Hofe hinten, kein Seufzer in den blattlosen Zweigen einer verlassen trauernden Pappel, nicht das Klappen der vom Winde hin- und hergeschwungenen Thür des Vorrathshauses im Hofe, selbst nicht das Knistern des Feuers war für Scrooge verloren. Alles fiel auf sein Herz mit erweichenden Tönen und löste seine Thränen.

Der Geist berührte seinen Arm und wies auf sein jüngeres, in ein Buch vertieftes Selbst. Plötzlich stand ein Mann in fremdartiger Tracht mit einer Axt im Gürtel und einen mit Holz beladenen Esel am Zaume führend, draußen vor dem Fenster, wundersam wirklich und deutlich zu sehen.

„Was! das ist ja Ali Baba!“ rief Scrooge voller Freude aus. „Es ist der alte, liebe, ehrliche Ali Baba. Ja, ja, ich weiß noch. Einst zur Weihnachtszeit, als jener verlassene Knabe hier ganz allein saß, kam er zum ersten Male, gerade wie er dort steht. Der arme Junge! Und Valentin“, fuhr Scrooge fort, „und sein wilder Bruder Orson, dort

Empfohlene Zitierweise:
Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)