Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt | |
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Stocken in der Stimme, es sei ein Wärzchen, und bat den Geist, ihn zu führen, wohin er wolle.
„Erinnerst Du Dich des Weges?“ frug der Geist.
„Ob ich mich seiner erinnere?“ rief Scrooge mit Innigkeit; „ich könnte ihn blindlings gehen.“
„Seltsam, daß Du ihn so viele Jahre lang vergessen hast“, sagte der Geist. „Komm!“
Sie schritten den Weg entlang. Scrooge erkannte jedes Thor, jeden Pfahl, jeden Baum wieder, bis ein kleiner Marktflecken in der Ferne mit seiner Kirche, seiner Brücke und dem hellen Fluß erschien. Jetzt kamen einige Knaben, auf zottigen Ponys reitend, auf sie zu, welche anderen Knaben in ländlichen Wagen laut zuriefen. Alle diese Knaben waren gar fröhlich und laut, bis die weiten Felder so voll heiterer Musik waren, daß die kalte, sonnige Luft lachte, sie zu hören.
„Dies sind bloß Schatten der Dinge, die gewesen sind“, sagte der Geist, „sie wissen nichts von uns.“
Die fröhlichen Reisenden kamen näher und jetzt erkannte Scrooge sie Alle und konnte sie Alle bei Namen nennen. Warum freute er sich über alle Maßen, sie zu sehen, warum wurde sein kaltes Auge feucht, warum frohlockte sein Herz, als sie vorübereilten; warum wurde sein Herz weich, wie sie an den Kreuzwegen voneinander schieden und sich fröhliche Weihnachten wünschten?
Was gingen Scrooge fröhliche Weihnachten an?
Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/46&oldid=- (Version vom 31.7.2018)