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sah, daß der Geist nach dem Fenster schwebte, faßte er ihn flehend bei dem Gewande.

„Ich bin ein Sterblicher“, sagte Scrooge, „und kann fallen.“

„Dulde nur eine Berührung meiner Hand dort“, sagte der Geist, indem er ihm die Hand auf das Herz legte, „und Du wirst größere Gefahren überwinden, als diese hier.“

Als diese Worte gesprochen waren, schwanden die Beiden durch die Wände und standen plötzlich im Freien auf der Landstraße, rings von Feldern umgeben. Die Stadt war ganz verschwunden. Keine Spur war mehr davon übrig. Die Finsterniß und der Nebel waren mit ihr verschwunden, denn es war jetzt ein klarer, kalter Wintertag, und der Boden war mit weißem, reinem Schnee bedeckt.

„Gütiger Himmel!“ rief Scrooge, die Hände faltend, als er um sich blickte. „Hier wurde ich geboren. Hier lebte ich noch als Knabe.“

Der Geist schaute ihn mit mildem Blicke an. Seine sanfte Berührung, obgleich sie nur leise und augenblicklich gewesen war, klang immer noch in dem Herzen des alten Mannes nach. Er fühlte wie tausend Düfte durch die Luft schwebten, jeder mit tausend Gedanken und Hoffnungen und Freuden und Sorgen verbunden, die lange, lange vergessen waren.

„Deine Lippe zittert“, sagte der Geist. „Und was glänzt auf Deiner Wange?“

Scrooge murmelte mit einem ungewöhnlichen

Empfohlene Zitierweise:
Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)