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„Was?“ rief der Geist, „willst Du sobald mit irdisch gesinnter Hand das Licht, welches ich spende, verlöschen? Ist es nicht genug, daß Du Einer von Denen bist, deren Leidenschaften diese Mütze geschaffen haben und mich zwingen, durch lange, lange Jahre meine Stirn damit zu verhüllen?“

Scrooge entschuldigte sich ehrfurchtsvoll, er habe nicht den Willen gehabt, ihn zu beleidigen, und behauptete, nicht zu wissen, daß er irgend je in seinem Leben dem Geiste Ursache gegeben habe, sich zu bedecken. Dann war er so frei, zu fragen, was ihn hierher führe.

„Dein Wohl“, sagte der Geist.

Scrooge drückte seine Dankbarkeit aus, aber konnte sich doch des Gedankens nicht erwehren, daß eine Nacht ungestörten Schlafes ihm mehr genützt haben würde. Der Geist mußte ihn haben denken hören, denn er sagte sogleich:

„Deine Besserung also. Nimm Dich in Acht!“

Er streckte seine starke Hand aus, als er dies sprach, und ergriff sanft seinen Arm.

„Steh’ auf und folge mir.“

Vergebens würde Scrooge eingewendet haben, Wetter und Stunde sei schlecht geeignet zum Spazierengehen; das Bett sei warm und der Thermometer ein gutes Stück unter dem Gefrierpunkte; er sei nur leicht in Pantoffeln, Schlafrock und Nachtmütze gekleidet und habe gerade jetzt den Schnupfen. Dem Griff, war er auch so sanft, wie der einer Frauenhand, war nicht zu widerstehen. Er stand auf, aber wie er

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Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/44&oldid=- (Version vom 31.7.2018)