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Denn wie der Gürtel des Geistes jetzt an dieser Stelle glänzte und funkelte und jetzt an jener, und wie das, was im Augenblick hell gewesen war, jetzt dunkel wurde, so verwandelte sich auch die Gestalt selbst, man wußte nicht wie: jetzt war es ein Ding mit einem Arm, jetzt mit einem Bein, jetzt mit zwanzig Beinen, jetzt bloß zwei Füße ohne Kopf, jetzt ein Kopf ohne Leib; und wie einer dieser Theile verschwand, blieb keine Spur von ihm in dem dichten Dunkel zurück, welches ihn aufnahm. Und das größte Wunder dabei war: die Gestalt blieb immer dieselbe.

„Sind Sie der Geist, dessen Erscheinung mir vorhergesagt wurde?“ fragte Scrooge.

„Ich bin es.“

Die Stimme war sanft und wohlklingend und so leise, als käme sie nicht aus dichtester Nähe, sondern aus einiger Entfernung.

„Wer und was seid Ihr?“ fragte Scrooge, schon etwas mehr Vertrauen fassend.

„Ich bin der Geist der vergangenen Weihnachten.“

„Der lange vergangenen?“ fragte Scrooge, seiner zwerghaften Gestalt denkend.

„Nein, Deiner vergangenen.“

Vielleicht hätte Scrooge Niemand sagen können, warum, wenn ihn Jemand gefragt hätte, aber doch fühlte er ein ganz besonderes Verlangen, den Geist in seiner Mütze zu sehen; und er bat ihn, sich zu bedecken.

Empfohlene Zitierweise:
Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)