Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt | |
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Als Scrooge wieder aufwachte, war es so finster, daß er kaum das durchsichtige Fenster von den Wänden seines Zimmers unterscheiden konnte. Er bemühte sich, die Finsterniß mit seinen Katzenaugen zu durchdringen, als die Glocke eines Thurmes in der Nachbarschaft viertelte. Er lauschte, um die Stunde schlagen zu hören.
Zu seinem großen Erstaunen schlug die Glocke fort, von sechs zu sieben, und von sieben zu acht und so weiter bis zwölf; dann schwieg sie.
Zwölf! Es war Zwei vorüber gewesen, als er sich zu Bett gelegt hatte. Das Uhrwerk mußte falsch gehen. Ein Eiszapfen mußte zwischen die Räder gekommen sein. Zwölf!
Er drückte an die Feder seiner Repetiruhr, um der verrückten Glocke nachzuhelfen. Ihr kleiner, lebendiger Puls schlug Zwölf, und schwieg.
„Was! es ist doch nicht möglich“, sagte Scrooge, „ich sollte den ganzen Tag und tief in die andere Nacht geschlafen haben? Es ist doch nicht möglich,
Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/39&oldid=- (Version vom 31.7.2018)