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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

nimmt man das Garn aus, setzt die Farbe auf das Feuer, schüttet 4 Loth gestossene Galläpfel dazu, und laß es zusammen aufkochen; das Garn lege darin, rühre es gut um, doch eben, und laß es eine Viertelstunde kochen; darnach nimmt man es auf, daß es kalt wird und spület es. Je dunkler man dasselbe haben will, je länger lässet man es kochen.

Hellbraune Couleur.

Will man hellbraun haben, so nimmt man 2 Loth Galläpfel zu obiger Farbe.

No. 89. Schwarz zu färben.

Man kocht 4 Kannen Wasser, Corduanschwärze und 2 Loth gestossene Galläpfel in einen eisern Grapen; hernach hebt man denselben ab, und läst es stehen, bis es kalt wird; alsdenn legt man das Lein hinein, rührt es achtsam um und läst es eine halbe Stunde kochen. Darauf nimmt man es aus, und spület es. Bänder windet man um eine kleine Rolle auf einen reinen Tuch, und steifet sie mit Gummi in ein wenig Biereßig erweicht; hernach man sie trocken werden lässet.

No. 90. Gelbes Lein zu färben.

Dazu nimmt man ein gut Theil Urin und 1 Loth Gummi, worin man das Lein legt. Wenn es denn gelb ist, nimmt man es auf, und hängt es an einen warmen Ort.

No. 91. Rosenroth auf Wolle oder Lein.

Mache eine Lauge von Kalk oder guter Asche, und giesse roth Sandelholz, Fernambuc und etwas Branntwein darin. Dieses mache in einen neuen Topf und laß es stehen. Hernach koche es zusammen, und tunke dasjenige, so du färben willst, so oft darein, bis du siehest, daß es die rechte Farbe bekommen hat.

No. 92. Blaue Wolle zu färben.

Man sammlet 14 Tage über Urin, und weicht 16 Loth Indigo darin. Wenn dieses 8 Tage gestanden hat, so legt man mehr Indigo dazu, mit einige Loth Pottasche und Weitzenkley, giesse es in einen Kessel zusammen, setze es auf das Feuer und lege das Zeug darin.

No. 93. Grüne Wolle zu färben.

Grün färbt man in derselben Farbe, allein das Garn muß erst gelb seyn.

No. 94. Grün Lein.

Man kocht braune Brasilie mit Wau zusammen, giesset das Klare ab, und läst das Zeug darin liegen, bis es die rechte Farbe bekommt.

No. 95. Celadongrün auf Wolle.

Zu 1 Pfund Garn schüttet man 4 Loth Spangrün in 3 Stoop Biereßig, welches man lauwarm macht, legt das Garn darin und läst es die Nacht über stehen. Den andern Tag wäscht man es, und legt es noch 4 mal in selbige Farbe, aber trocknet es zwischen jedesmal. Wenn es 4 mal getrocknet ist, so setzt man einen Kessel mit Wasser auf das Feuer, macht 2 Loth Venedische Seife darin, läst es aufkochen, spült das Garn auf das beste, als man kann, darin, und läst es trocknen.

No. 96. Blau auf Wolle oder Lein.

Zu 1 Pfund Garn oder Zeug kocht man 6 Loth Alaun und eine Handvoll Weitzenkley in einem Kessel zusammen. Wenn dieses aufgekocht ist, legt man das Garn darin, kocht es 1 Stunde und rührt es gut um, hernach nimmt man es aus und spület es. Das Lein muß zwischen her trocknen, aber nicht das Wollenzeug. Hernach giesset man 4 Kannen Wasser in selbigen Kessel, nimmt zu jedes Pfund 12 Loth Brasilie, und lässet es eine

Empfohlene Zitierweise:
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 639. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/648&oldid=- (Version vom 19.8.2017)